St. Pölten/Wuhan - Noch ist die Städtepartnerschaft nicht offiziell, doch laut dem St. Pöltener Bürgermeister Matthias Stadler (SP) "wird unsere Freundschaft mit Wuhan immer enger".

"Großes Interesse an St.Pölten"

Damit spricht der Stadtobere das auf beidseitigen Wirtschaftsinteressen basierende Verhältnis der chinesischen Acht-Millionen-Einwohner- Metropole am Fluss Jangtse mit der 50.000-Seelen-Landeshauptstadt an der Traisen an. "Das Interesse am Standort St. Pölten ist groß. Zu unserer Präsentation bei der chinesischen Wirtschaftsmesse im Siemens-Forum München kamen 200 chinesische Unternehmer", schildert Stadler, der erst kürzlich von einem Wuhan-Besuch zurückgekehrt ist, wo er mit dem dortigen Bürgermeister Yuan Shanla zusammentraf.

Vor allem "Infrastruktur und Bildungsstandards" in St. Pölten hätten in China Eindruck hinterlassen. Die Hoffnung, Wuhaner Unternehmern via St. Pölten ein Tor in den Westen zu eröffnen - und damit am enormen chinesischen Wirtschaftswachstum mitzunaschen - sei wach.

Ebenso wie jene auf Exporte nach Wuhan mit ihrer mit Gesamt-Österreich vergleichbaren Anzahl konsumhungriger Bewohner: Zwei der größten Messen in Wuhan - die Messe für Maschinen und Elektronik sowie die Außenhandelsmesse - würden derzeit um Firmen aus der niederösterreichischen Landeshauptstadt werben.

Zudem seien - Stichwort Bildung - die Wuhaner Jianghan-Universität sowie das beste Wuhaner Gymnasium bereits Partnerschaften mit ihren St. Pöltener Pendants (Fachhochschule und AHS) eingegangen. Mit konkreten Konsequenzen: 14 Studenten aus Wuhan studierten im - für sie - fernen Niederösterreich. Stadler: "Wir sind eben Brückenbauer auf den verschiedensten Ebenen." (bri, DER STANDARD Printausgabe, 16.08.2005)