Mindestens 46 Verletzte - Stärke von 7,2 - Atomkraftwerk abgeschaltet - Wolkenkratzer in Tokio schwankten - Mit Grafik
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Bei einem schweren Erdbeben an der japanischen
Pazifikküste sind am Dienstag mindestens 46 Menschen verletzt worden.
Nach dem Beben der Stärke 7,2 auf der Richter-Skala, das vor allem in
der Millionen-Stadt Sendai Spuren der Verwüstung hinterließ, wurden
zahlreiche Hochgeschwindigkeitszüge gestoppt und ein Atomkraftwerk
sicherheitshalber heruntergefahren. Die Wolkenkratzer in der 300
Kilometer entfernten Hauptstadt Tokio schwankten.
Eine Tsunami-Warnung des japanischen Wetterdienstes konnte nach
kurzer Zeit zurückgenommen werden. An die Küsten der Provinz Miyagi
schwappten 18 Minuten nach dem Beben lediglich drei zehn Zentimeter
hohe Wellen. Die Behörden warnten indes vor schweren Nachbeben.
Mindestens 46 Menschen verletzt
In Sendai wurden 19 Menschen verletzt, als das Dach einer
Sporthalle einbrach. Insgesamt gab es in der Provinz Miyagi 28
Verletzte, in Iwate neun, in Fukushima fünf und in Saitama vier. "Es
war ein schlimmes Beben", sagte Ministerpräsident Jinichiro Koizumi,
das stärkste seit fast zwei Jahren. Die Insel Hokkaido war im
September 2003 von einem Beben der Stärke 8,0 heimgesucht worden, bei
dem zwei Menschen ums Leben kamen. Vor allem aber das Erdbeben vom
17. Jänner 1995, bei dem in Kobe und Umgebung 6.433 Menschen getötet
wurden, schärfte das Bewusstsein dafür, dass Japan zu den
gefährdetsten Bebenregionen der Welt gehört.
"Ich war im zweiten Stock und hatte das Gefühl, als würde ich mit
einem Mal durchgeschüttelt", sagte eine 31-jährige Frau aus der
Provinz Miyagi. "Mein Erste-Hilfe-Koffer ist aus dem Schrank
gefallen, und Nachbarn sind aus ihren Häusern gelaufen." Dem
japanischen Wetteramt zufolge lag das Epizentrum des Bebens etwa 20
Kilometer vor der Küste von Miyagi. In der Provinz Fukushima wurde
ein 73-Jähriger von einer umstürzenden Laterne verletzt. Die
Flughäfen in Tokio, Narita und Haneda wurden zunächst geschlossen,
nach kurzer Zeit aber wieder in Betrieb genommen. Die Erdbebengefahr
in Japan gilt insbesondere auch für Tokio und seine 30 Millionen
Einwohner. Bei einem Beben der Stärke 7,9 waren 1923 in Tokio und
Umgebung 142.800 Menschen getötet worden. (APA/AFP)
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