Wien - Die Lizenzen für die dritte Mobilfunkgeneration UMTS (Universal Mobile Telecommunication System) werden in Österreich im August ausgeschrieben. Die Versteigerung des "begehrten Guts" ist für Dezember geplant, sagte die Telekom-Verantwortliche im Infrastrukturministerium, Gundel Herz. Wieviele Frequenzpakete und Lizenzen vergeben werden, werde bald entschieden, so Herz. Sicher sei jedoch, dass bei der Auktion weit mehr als die im Budget vorgesehenen 4 Mrd. S (291 Mill. Euro) in die Staatskassen fließen werden. In England stiegen die Gebote bei der derzeit laufenden UMTS-Versteigerung, die auch als Testfall für Österreich gesehen wird, in astronomische Höhen von 21,6 Mrd. Pfund (35,8 Mrd. Euro/493 Mrd. S). "Der britische Markt ist auf den österreichischen nicht umlegbar, da er viel internationaler und größer ist. Diese Höhen werden in Österreich nie erreicht werden", kommentierte Herz die immer lauter werdende Kritik der heimischen Mobilfunkbetreiber, dass Investitionen in dieser Höhe für UMTS volkswirtschaftlich höchst bedenklich seien, da nur schwerlich refinanzierbar. Die Einführung einer Obergrenze bei der Versteigerung für Österreich werde derzeit noch diskutiert, so Herz. Die Art und Weise der Veräußerung der Frequenzen sei noch offen, es gebe mehrere Möglichkeiten, erläuterte Herz. Entweder werde das 60 MHz umfassende UMTS-Frequenzband auf einzeln erwerbbare Pakete zu je 5 MHz aufgeteilt, wie es in Deutschland geplant sei, oder es würden 5 Konzessionen - für die bestehenden vier österreichischen Betreiber und einen internationalen Newcomer - als Ganzes vergeben. UMTS soll von 2002 an die gegenwärtigen GSM-Mobilfunknetze ergänzen und neben einer vollständigen Internet-Anbindung auch eine multimediale Nutzung des Mobiltelefons ermöglichen. (APA)