Der Organizer ist tot, es lebe der Organizer. Seitdem Handys "smart" sind, wurde der "gewöhnliche" PDA (Personal Digital Assistant, vulgo Organizer) für out erklärt. Aber es gibt ein Leben für den Organizer auch nach der Ankunft von Smartphones, die Adressen und Kalender und hundert andere Alltagsdinge checken.

GPS

Eine zunehmend populäre Verwendung für PDAs sind GPS-Navigationssysteme - das gibt es zwar auch fürs Handy, aber dabei ist ein separates Gerät sehr praktisch. Und ein Organizer mit Navigationsausstattung ist wesentlich billiger als ins Auto integrierte Navigationssysteme und kann obendrein in mehreren Autos verwendet werden.

LifeDrive

Palm, quasi Schöpfer des PDA, liefert mit dem LifeDrive einen weiteren guten Grund für einen separaten Organizer: eine integrierte Vier-Gigabyte- Festplatte, das Überlebenspaket für den Alltag. Dieser Datenrucksack kann unterwegs ein Notebook ersparen: Vier Gigabyte reichen gut aus, um eine sehr umfangreiche virtuelle Aktentasche von Textdateien, Powerpoints, Tabellen etc. mitzuführen. Diese Dateien können am Palm LifeDrive direkt bearbeitet werden - zusammen mit einer Klapptastatur leistet das Gerät unterwegs als ultraleichtes Notebook Dienste.

"Drag & Drop"

Der Datenabgleich mit dem PC oder Mac ist einfach: Über USB-Kabel ist der LifeDrive als externe Festplatte am Desktop sichtbar, mit "Drag & Drop" werden Dateien auf den oder vom Palm einfach kopiert. Für Windows gibt es darüber hinaus einen exzellenten "LifeDrive-Manager": Damit lässt sich der Aktentascheninhalt des Palm automatisch mit PC-Ordnern synchronisieren. Der ab rund 400 Euro erhältliche LifeDrive ist mit exzellentem, großem Display ausgestattet, das hoch und quer verwendet werden kann, und in ein elegantes Alugehäuse verpackt.

Zugelegt

Bei Programmen und Funktionalität hat der LifeDrive gegenüber den bisherigen Tungsten-und Zire-Palms weiter zugelegt: Bluetooth (zur Verbindung mit dem Handy oder für kabellose PC-Synchronisation), Wi-Fi (für Anschluss ans Internet), ein Slot für SD-Speicherkarten. Das ergibt weitere Möglichkeiten: Bilder aus der Digicam können auf dem LifeDrive abgelegt werden - eine SD-Karte als Speicherformat vorausgesetzt.

Wermutstropfen

Was spricht also für ein Smartphone, was für einen LifeDrive? In erster Linie das Ausmaß der Daten, die man mitführen will. Der separate Organizer ist Smartphones weiterhin im Umgang mit komplexen, vielfältigen Daten überlegen - sowohl bei Kalender und Adressen (Handys können u.a. keine Notizanhänge zu diesen Daten speichern) als auch bei Dateien, die mobil benötigt und bearbeitet werden. Ein kleiner Wermutstropfen des Festplattenbetriebs: Beim Start neuer Programme bleibt das Leben manchmal sekundenlang stehen, bis die Daten verfügbar sind.

MP3-Player und Videogerät

Und der LifeDrive kann sich auch von der unterhaltsamen Seite zeigen: Als MP3-Player und Videogerät - eine spezielle Software (Pocket DVD Studio) "rippt" DVDs und verwandelt sie in ein spezielles Format, das man auf dem LifeDrive anschauen kann; bis zu zehn Stunden Filme können Kids auch auf langen Reisen ruhig stellen. (Helmut spudich, DER STANDARD Printausgabe 13. August 2005)