Jerusalem/Paris - Der israelische Regierungssprecher Avi Pazner hat vorgezogene Parlamentswahlen in Israel als "möglich" bezeichnet. In einem Telefoninterview des französischen Radiosenders France-Inter sagte Pazner am Dienstag, Ministerpräsident Ariel Sharon gehe mit dem Rückzug aus dem Gaza-Streifen ein "sehr großes politisches Risiko" ein, da seine Likud-Partei in der Frage gespalten sei.

Lage nicht "brillant"

Pazner wies auf den kürzlich erfolgten Rücktritt von Finanzminister Ex-Premier Benjamin Netanyahu hin. Die Lage Sharons sei nicht "brillant", in den kommenden Wochen und Monaten werde sich zeigen, ob er seinen Einfluss behalte. Spätestens im November 2006 stünden regulär Parlamentswahlen in Israel an.

Berater Sharons erwägen nach israelischen Medienberichten die Gründung einer neuen Partei aus Teilen des Likud-Blocks unter Sharons Führung, nachdem der als Finanzminister zurückgetretene Netanyahu in der konservativen Partei mehr Unterstützung habe als der Ministerpräsident. Netanyahu war aus Protest gegen den israelischen Abzug aus dem Gaza-Streifen aus dem Kabinett ausgeschieden. Er will offenbar seine Rückkehr an die Partei- und Regierungsspitze vorbereiten. (APA/dpa)