Eine "obskure Zusammenarbeit von ganz links und ganz rechts" könne Deutschland nicht gebrauchen, so Schröder. In den vergangenen Wochen hatte unter anderem Linkspartei-Spitzenkandidat Oskar Lafontaine mit seiner umstrittenen Äußerung über "Fremdarbeiter" für Wirbel gesorgt. Auch hatte sich herausgestellt, dass einzelne Aktive der Wahlalternative für Soziale Gerechtigkeit (WASG) zuvor rechten Gruppierungen angehört hatten.
Deutschland
Schröder fordert Linkspartei zu Abgrenzung von "rechtem Sumpf" auf
"Was sich da andeutet, ist nicht gut für unser Land" - Kurswechsel abgelehnt
Jena - Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD)
hat die Linkspartei und ihre Anhänger zu einer klaren Abgrenzung von
der extremen Rechten aufgefordert. "Zieht klare Grenzen zum rechten
Sumpf, denn daraus ist noch nie etwas Gutes für Deutschland
entstanden", sagte Schröder am Montagabend auf einer
Wahlkampfveranstaltung in Jena. Ohne bestimmte Äußerungen konkret zu
nennen, verwies der Kanzler auf Begrifflichkeiten, bei denen deutsche
Sozialdemokraten besonders empfindlich seien. "Ich sage nicht, dass
das von oben gewollt ist, aber passt auf, was sich da andeutet, ist
nicht gut für unser Land", fügte er hinzu.
Begleitet von Pfiffen von Linkspartei-Anhängern verteidigte
Schröder in Jena seine Reformpolitik und lehnte jeden Kurswechsel ab.
"Wenn wir nicht heute darangehen, die Systeme, die uns in der
Vergangenheit Sicherheit gewährt haben zu verändern, dann werden sie
morgen und übermorgen nichts mehr wert sein", wandte sich der Kanzler
gegen ein "selbstzufriedenes" Festhalten der "heutigen Generation" an
lieb gewonnenen Besitzständen. "Ich will haben, dass wir miteinander
auch an unsere Kinder und deren Kinder denken, die haben auch ein
Recht, in einer intakten Umwelt und in sozialer Sicherheit zu leben",
verlangte Schröder. (APA/AFP)