Raubbau am Riff verschlimmerte Tsunamikatastrophe auf Sri Lanka
Größte Schäden dort, wo keine Korallen Bänke mehr der Küste vorgelagert sind
Redaktion
,
Washington - Der illegale Abbau von Korallenriffen hat
die katastrophalen Auswirkungen des Tsunamis auf Sri Lanka verstärkt.
Die Riesenwellen richteten in Sri Lanka dort den größten Schaden an,
wo der Küste keine Riffe vorgelagert waren oder die Korallenriffe
beschädigt waren. Das berichten Wissenschafter aus den USA und Sri
Lanka im Fachblatt "Eos" der American Geophysical Union vom Dienstag.
Intakte Korallenriffe dagegen schützen die Küste vor
Tsunami-Zerstörungen.
Das Team um Harindra Fernando (Arizona State University) entdeckte
bei der Untersuchung an der Südwestküste Sri Lankas große
Unterschiede in der Stärke der Überflutungen. Die Form der Küste
schien dabei keine Rolle zu spielen. Entscheidend war, ob Riffe
vorgelagert waren. So traf eine Zehn-Meter-Welle den Ort Peraliya und
rollte mehr als einen Kilometer landeinwärts. Sie hob einen
Personenzug aus den Gleisen und tötete mindestens 1.700 Menschen.
Anrainer berichteten, dass vor diesem Küstenabschnitt die Riffe durch
illegalen Korallenabbau und Dynamitfischen stark beschädigt waren.
Intakte Riffe, weniger Schäden
Wenige Kilometer südlich - zwischen Hikkaduwa und Akuralla - maß
die Welle nur knapp drei Meter und richtete weitaus geringeren
Schaden an. Dort sind der Küste intakte Korallenriffe vorgelagert,
die von den Hoteliers geschützt werden.
Augenzeugen berichteten, dass die Welle von den Korallenriffen
abgelenkt wurde und zunächst parallel zur Südwestküste lief. Wenn die
Welle schließlich doch durch eine durch Wilderei geschwächte Stelle
des Riffes brach, richtete sie an diesem Küstenabschnitt besonders
großen Schaden an, folgern die Wissenschafter. Gesunde Korallenriffe
beschädigte der Tsunami kaum. (APA/dpa)
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