Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/WILD& Team
Salzburg - Das Mozart-Jubiläumsjahr rückt näher, am 18. November 2005 beginnt das Programm zum 250. Geburtsjahr des Meisters in Salzburg offiziell, und zwar mit dem zweiten "Salzburger Musikfest". Acht Salzburger Komponisten schreiben dafür ein gemeinsames Werk - die "Viva! Mozart-Suite". Neben dieser Uraufführung in der Salzburger Aula wird es zum Mozartjahr-Start drei Tage lang Konzerte zeitgenössischer Musik, Diskussionen, Workshops und musikalisch-literarische Kaffeehaus-Veranstaltungen geben.

"Es ist keine Suite im barocken Sinn, also keine Tanzmusik, die Zuhörer mögen sitzen bleiben", so Klemens Vereno, Mitorganisator des Musikfestes und einer der acht Viva! Mozart-Komponisten. "Ich hoffe, die Leute geraten geistig in Bewegung". Dafür soll nicht nur der virtuose Klassik-Schlagzeuger Martin Grubinger und das Mozarteum Orchester sorgen, sondern auch eine von Mozart selbst vorgegebene Tonfolge, die für die Komponisten "locker-verbindlich" ist und eine "Mozart-Zitate-Show" verhindern solle, wie es Komponist Wolfgang Danzmayr heute, Dienstag, bei einer Pressekonferenz ausdrückte. Die Suite wird bei der Uraufführung aufgenommen und auf 15.000 CDs gebrannt. Bei der "Viva! Mozart-Ausstellung", die das "Büro Mozart 2006" am 27. Jänner im neuen SMCA eröffnen wird, sollen diese CDs gratis dem Katalog beigelegt und auf Endlosband abgespielt werden.

Und so beginnt es

Das Musikfest beginnt am 18. November mit einer Diskussion "Neue Musik - Der Weg zum Publikum". Dann gibt es die "Viva! Mozart-Suite" und am 19. November - dem Todestag Schuberts - stehen zwölf Konzerte mit Musikern wie Benjamin Schmid, dem Stadler-Quartett, 4SAXESS, Wolfgang Brunner und vielen mehr am Programm. Dazu gibt es Workshops zum Instrumenten-Bauen, Schlagzeug- und Flöte Spielen, "Musik Malen" oder "einfach Mitmachen", wie Organisator Stefan David Hummel erläuterte. "Die meisten unsere Konzerte sind gratis, es geht um stilistische Offenheit, unser Musikfest ist so etwas wie ein Tag der offenen Tür der zeitgenössischen Musik."

Am Sonntag, dem 20. November spielt die zeitgenössische Musik im Cafe Bazar, genau dort, wo im Jahr 1923 die "Internationale Gesellschaft für neue Musik" (IGNM) von Leuten wie Webern, Berg, Bartok, Hindemith, Honegger, Milhaud und Ravel gegründet worden ist. Dabei wird die Musik mit Literatur verknüpft - Texte von Kästner, Roda-Roda, Tucholsky, Torberg oder Herzmanovsky-Orlando werden auf Texte eines einzigen lebenden Dichters, Herbert Rosendorfer, treffen. "Das ist kein Widerspruch zur modernen Musik, der Begriff 'modern' muss breiter verstanden werden, ich halte auch Komponisten wie Webern oder Schönberg für modern", argumentierte Vereno. "Spielen sie dem Publikum Webern vor und sagen sie, es sei Rihm. Es wird nichts merken."(APA)