Simbabwe will Verstaatlichung von Großgrundbesitz erleichtern
Umfassende Verfassungsänderung soll Mugabes Macht festigen
Redaktion
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Harare - Die Regierung von Simbabwe will durch eine
Verfassungsänderung die Verstaatlichung von Großgrundbesitz
erleichtern. Ziel der Änderungen sei eine endgültige Lösung der
"Landfrage", sagte Justizminister Patrick Chinamasa am Donnerstag bei
der Vorstellung eines Gesetzentwurfs, der mit der Mehrheit der
Präsidentenpartei im Parlament verabschiedet werden soll.
Demnach sollen für die Enteignung bestimmte Ländereien künftig
direkt in den Besitz des Staates übergehen, das Einlegen von
Rechtsmitteln soll den Enteigneten verwehrt bleiben. Die Regierung
von Präsident Robert Mugabe hatte im Zuge einer im Jahr 2000
begonnenen Landreform rund 4000 Farmen weißer Großgrundbesitzer
beschlagnahmt.
Mehr Macht für Mugabe
Die von der Regierung angestrebte Verfassungsänderung sieht zudem
die Schaffung einer zweiten Parlamentskammer vor. Nach Ansicht von
Kritikern will der Präsident mit diesem Schritt seine politische
Macht weiter festigen. Außerdem soll die Regierung dem Entwurf
zufolge künftig das Recht erhalten, Bürgern die Pässe zu entziehen
und das Reisen zu verbieten, wenn es "im nationalen, öffentlichen
oder wirtschaftlichen Interesse des Staates" liegt. Die EU verhängte
2002 wegen Menschenrechtsverstößen und Wahlfälschung Sanktionen gegen
Simbabwe. London schloss das Land aus dem Commonwealth
(Zusammenschluss jener Staaten, die früher britische Kolonien waren)
aus. Zwangsvertreibungen armer Bevölkerungsschichten aus den
Elendsvierteln von Harare haben das Land zuletzt in Verruf gebracht. (APA)
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