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Dominik Thalhammer ist Admira-Geschichte.

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Maria Enzersdorf - Der erste Trainerwechsel in der neuen Saison der österreichischen Fußball-Bundesliga ist seit Mittwoch perfekt: Tabellenschlusslicht Admira zog die Konsequenzen aus sechs Niederlagen in den ersten sechs Partien und trennte sich mit sofortiger Wirkung von Coach Dominik Thalhammer, der damit seinen Platz nicht einmal ein Jahr nach Amtsantritt wieder räumen muss.

Nachfolger wurde laut Admira-Aussendung "auf unbestimmte Zeit" der bisherige Amateure-Trainer Robert Pflug, der fünf Jahre lang Co-Trainer von Otto Baric war und Sturm Graz von November 1991 bis Oktober 1992 betreut hat. Danach war Pflug noch bei Dunajska Streda und im Iran tätig.

Radikalumbau fruchtete nicht

Am 22. September 2004 hatte der 34-jährige Thalhammer als unbeschriebenes Blatt das Erbe des Deutschen Bernd Krauss angetreten und die Admira sicher zum Klassenerhalt geführt. Im Sommer allerdings folgte ein Radikal-Umbau der Mannschaft, die als solche bisher noch nicht zusammengewachsen ist. Obwohl einige namhafte Kicker (Wallner, M. Wagner, Mandl, Flögel) verpflichtet wurden, stehen die Südstädter noch ohne Punkt da. Der Tiefpunkt wurde am Sonntag mit dem 0:5 in Pasching erreicht.

Thalhammer wurde am Dienstag Vormittag via Telefon nicht vom geschäftsführenden Präsidenten Hans Werner Weiss, sondern von Manager Manfred Polster von seiner Entlassung informiert. "Wenn man sechs Jahre lang für einen Verein alles gibt, hat so eine Vorgehensweise schon einen komischen Beigeschmack", sagte der Betreuer.

"Kein Wunder"

Dennoch traf Thalhammer, der einen Vertrag bis Saisonende plus Option auf ein weiteres Jahr besaß, sein erzwungener Abgang nicht unvorbereitet. "Wenn man sechs Runden lang keine Punkte macht ist es kein Wunder, dass ich mich verabschieden muss", so Thalhammer, dessen nunmehriger Ex-Klub schon sechs Punkte vom rettenden Ufer entfernt liegt.

Gescheitert sei er dennoch nicht, betonte der 34-Jährige. "In der letzten Saison haben wir ohne Probleme den Klassenerhalt geschafft. Und das mit dem Umbau hätte auch gut gehen können, wenn wir in den ersten Runden etwas Spielglück gehabt hätten", ist Thalhammer überzeugt.

Nicht weniger als 13 Neuzugänge hätten "zu viel Euphorie" geweckt, dafür konnten Abgänge wie jene von Ledwon, Iwan und Szamotulski nicht kompensiert werden. "Die polnische Achse wurde eben von Einigen nicht gewollt", vermutete der Betreuer, der sich ansonsten mit Hinweis auf seine derzeitige Vertragssituation nicht zu den Vorgängen innerhalb des Klubs äußern wollte.

Die Admira will Thalhammer zwar "an anderer Stelle" im Verein halten, der Coach kann sich einen Verbleib in der Südstadt allerdings "nicht vorstellen."(APA)