Die ARD plant bis Ende 2006 einige neue Serien. Die für den Vorabend und die Unterhaltung zuständige ARD-Koordinatorin Verena Kulenkampff will, "dass die Projekte eine eigenständige Handschrift tragen und und nicht irgendwelche Adaptionen ausländischer Formate sind", wie Kulenkampff in einem dpa-Gespräch am Mittwoch sagte. Neue Serien sollten aus sich selbst heraus entstehen.

"Das Beste aus meinem Leben"

Neu ist eine Spielserie für das Vorabendprogramm mit dem Titel "Das Beste aus meinem Leben", die sich an die gleichnamige Kolumne von Axel Hacke in der "Süddeutschen Zeitung" anlehnt. Die Bücher würden zur Zeit geschrieben, die Schauspieler müssten noch gefunden werden. Bis Ende 2006 würden aber voraussichtlich acht Folgen der Serie produziert, die - wie in der Kolumne - den Alltag von Paola, Luis und dem Kühlschrank auf ironische Art betrachtet.

Neu werde in der Reihe historischer Doku-Serien auch die Produktion "Bräuteschule 1950" sein, in der mehrere junge Frauen in einer Hauswirtschaftsschule unter den Bedingungen der damaligen Zeit ausgebildet werden. Demnächst schon werde die bereits abgedrehte "Sommerfrische 1927" gezeigt, bei der sich mehrere Menschen zu einem Urlaub treffen, wie er vor etwa 80 Jahren üblich war.

"Braut wider Willen"

Mit Respekt hat die ARD den Start der Sat.1-Telenovela "Verliebt in Berlin" beobachtet, die auf Anhieb um die vier Millionen Zuschauer vor die Bildschirme holte. Die ARD antwortet im Herbst mit der "Braut wider Willen" mit Yvonne Catterfeld in historischem Gewand (19. Jahrhundert) und hat laut Kulenkampff weitere Stoffe in petto, sollte sich das Format bewähren.

"Türkisch für Anfänger", "Liebe, Liebe"

Neu in der ARD sind 2006 auch die Serien "Türkisch für Anfänger" und "Liebe, Liebe", die in die Fußstapfen von "Berlin, Berlin" tritt. Die Serie mit Felicitas Woll in der Hauptrolle war im Frühjahr nach der dritten Staffel ausgelaufen. Das Nachfolgeprodukt wird ebenfalls vom Studio Hamburg hergestellt und spielt in der Generation der Mitzwanziger.

Die Schleichwerbungsaffäre um die Bavaria habe die Produktion von Serien nicht einfacher gemacht, sagte die Koordinatorin. "Wir haben jetzt eine Screeningstelle eingerichtet, die alle Serienfolgen auf Details überprüft", sagte Kulenkampff. "Viel wichtiger ist aber, dass alle - die Sender und die Produzenten - wieder einen gemeinsamen Anfang finden, um vertrauensvoll miteinander zu arbeiten." (APA/dpa)