Das Trio stand am unteren Ende einer europaweit tätigen Bande, die sich auf die Herstellung raffinierter Bankomatkarten-Fälschungen spezialisiert haben dürfte. Dabei werden die auf den Magnetstreifen von Originalen gespeicherten Daten auf so genannte Rohlinge kopiert. Mit den solcherart "geskimmten" Karten werden dann zu Lasten der rechtmäßigen Besitzer, die im gegenständlichen Fall beinahe ausschließlich in Belgien und Frankreich beheimatet waren, Behebungen durchgeführt.
Pro Betrug bis zu 400 Euro
Die Angeklagten waren am 2. Mai per Bahn von Sofia nach Wien gekommen. Am Südbahnhof übergab ihnen ein Landsmann, der nicht ausgeforscht werden konnte, die manipulierten Karten, einen Laptop sowie zwei externe Speichermedien. Am 4. Mai begannen die drei Männer dann auftragsgemäß mit dem Geldabheben, wobei sie die Automaten pro Transaktion zwischen 100 und 400 Euro "ausspucken" ließen. Einen Teil der Beute hätten sie sich behalten dürfen, allerdings klickten am 11. Mai in einem Hotel die Handschellen.
"Ich hätte dafür 2.000 Euro bekommen. In Bulgarien verdiene ich 400 Euro im Monat. Da sehen Sie, dass die Versuchung schon sehr groß ist", erklärte einer der Täter dem Schöffensenat. Auch seine Komplizen legten umfassende Geständnisse ab. Einer von ihnen hatte sich trotz eines abgeschlossenen Wirtschaftsstudiums und eines besser bezahlten Jobs zum "Kriminaltourismus" überreden lassen. "Meine Wohnung daheim ist mit einer Hypothek belastet."