Moskau - Russland hat sich im Atomkonflikt mit dem Iran gegen ein militärisches Vorgehen ausgesprochen. "Wir bevorzugen weitere Gespräche und betrachten den Einsatz von Gewalt gegen den Iran als kontraproduktiv und gefährlich", bekräftigte das russische Außenministerium am Mittwoch in einer Erklärung auf seiner Internetseite (www.mid.ru). Eine militärische Lösung drohe schwere und kaum vorhersehbare Folgen zu haben.

USA schließen militärische Gewalt nicht aus

US-Präsident George W. Bush hat den Einsatz von Gewalt gegen den Iran als letztes Mittel in dem Konflikt jüngst nicht ausgeschlossen. Die Aussage stieß vor allem in Deutschland auf Ablehnung, das gemeinsam mit Frankreich, Großbritannien im Namen der EU im Atomkonflikt mit Teheran Verhandlungen führt. Während einer Wahlkampfveranstaltung forderte der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) Bush mit Nachdruck dazu auf, eine militärische Option auszuschließen.

Die USA beschuldigen den Iran, nach Atomwaffen zu streben. Russland arbeitet beim Bau von Atomanlagen mit dem Iran zusammen und hat das Land mehrfach gegen das Misstrauen westlicher Länder verteidigt, es verstecke hinter seinem zivilen Kernkraftprogramm den Bau von Atomwaffen.

Der Konflikt mit dem Iran hatte sich in den vergangenen Wochen verschärft. Die Islamische Republik nahm seine Atomanlage in Isfahan nach acht Monaten wieder in Betrieb. Dort wird die Anreicherung von Uran vorbereitet, das zum Bau von Atomwaffen verwendet werden kann. Ein von Berlin, Paris und London vorgelegtes Angebot zur Lösung des Konflikts hatte Teheran zuvor abgelehnt. (APA/Reuters)