Leonard Cohen

Foto: Sony

Toronto - Der kanadische Sänger, Songwriter und Dichter Leonard Cohen kann sich wegen finanzieller Probleme auch mit 70 Jahren noch nicht von der Musikszene zurückziehen. In einem Interview der Zeitschrift "Macleans" erklärt der Liedermacher, er sei pleite. Von seinen fünf Millionen US-Dollar, die er sich für das Alter auf die hohe Kante gelegt hatte, sei so gut wie nichts geblieben.

Cohen hatte seine Finanzen seiner Managerin Kelley Lynch überlassen, die ihn seit 17 Jahren in Geldanlagen beriet und freien Zugang zu seinen Konten besaß. Cohens Tochter erhielt im Oktober 2004 einen Hinweis auf "massive Unregelmäßigigkeiten". Er prüfte die Konten und entließ Lynch wenig später.

Zu Zeiten eines Klosteraufenthaltes

In der Klageschrift wegen Betrugs hieß es, Lynch habe rund fünf Millionen Dollar von seinen Konten abgehoben, während er sich in einem buddhistischen Kloster aufgehalten habe. Diese Summe sei viel größer, als die vereinbarten 15 Prozent, die Lynch für ihre Arbeit erhalten sollte. Cohen lebte von 1994 bis 1999 im Mount Baldy Zen Zentrum in Los Angeles. Ein neues Album, das er zusammen mit seiner Freundin Anjani Thomas herausgibt, soll in Kürze im Handel erscheinen. "Wir haben uns in die Arbeit gestürzt", erläutert Cohen das Resultat seines finanziellen Desasters. "Zum Glück gab mir Gott ein starkes Rückgrat". Das habe ihm ermöglicht, einfach weiterzumachen. Das neue Album sei "eines der besten, die ich je gehört habe". (APA/dpa)