Wien - Die Bevölkerung altert, die Kosten für Gesundheitsversorgung und Pflege steigen. SP-Behindertensprecherin Christine Lapp hat jedoch vor Panikmache für die Zukunft gewarnt. Statt Schreckensszenarien heraufzubeschwören, sollte den kommenden Anforderungen mit guter Vorausplanung begegnet werden. So fordert die SPÖ eine stärkere Unterstützung für all jene, die sich um ihre pflegebedürftigen Angehörigen kümmern. Immerhin würden 80 Prozent der Bedürftigen von Familienmitgliedern betreut, sagte Lapp am Donnerstag in einer Pressekonferenz.

Schritte gegen Ausschluss von Arbeitsmarkt

Im Zentrum der Forderungen steht eine begünstigte Weiterversicherung in der Pensionsversicherung, wenn sich Angehörige auf eine Kombination aus Teilzeit und Pflege einlassen. Derzeit ist eine solche Weiterversicherung nur dann möglich, wenn die Pflegenden ganz aus dem Erwerbsleben aussteigen. Für Lapp "muss es aber möglich sein", neben der Pflege einer Arbeit nachzugehen. Da vor allem Frauen die Pflegetätigkeit übernehmen, werden vor allem diese so vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen.

Die Behindertensprecherin fordert zudem eine regelmäßige Valorisierung des Pflegegeldes. Diese könnte entweder im ASVG niedergeschrieben werden oder im Sinne von Sach- statt Geldleistungen in Form von vermehrten sozialen Diensten (z.B. Urlaubsbetreuung, etc.) kommen. Gerade Pflegegeld-BezieherInnen kämen demnach oft aus niederen Einkommensschichten, weswegen solche Entlastungsmöglichkeiten die Angehörigen unterstützen würde.

"Drei-Phasen-Paket"

Lapp spricht sich für ein "Drei-Phasen-Paket" aus, das die Regierung bereits jetzt als Vorsorge schnüren solle. Dieses sieht die Pflege auf den drei Säulen Angehörige, mobile Dienste und institutionelle Einrichtungen (z.B. Heime) gestützt. Im Zuge dessen möchte die SPÖ auch vermehrte Informationen für Angehörige, um die Transparenz bei den Leistungen im Pflegebereich zu erhöhen. So wüssten etwa bei der Familienhospizkarenz viele oft nicht, "wie man damit umgehen soll". (APA)