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Arabella Kiesbauer wurde kurzzeitig in Gewahrsam genommen

Foto: APA/dpa/Roessler
Die Fernsehmoderatorin Arabella Kiesbauer (36) hat auf Mallorca nach einem Streit mit spanischen Polizisten eine Nacht in einer Arrestzelle verbringen müssen. Die Zeitung "Diario de Mallorca" berichtete laut deutscher Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag, die 36-Jährige und ihr Ehemann, der Jungunternehmer Florens Eblinger, seien wegen eines Strafzettels mit den Beamten aneinander geraten.

Handgreiflichkeiten

Nach Angaben der Zeitung und der spanischen Behörden soll das Ehepaar handgreiflich geworden sein. Arabellas Manager Christian Seidl dementierte gegenüber der APA diese Behauptung. Ganz im Gegenteil soll es ein Polizist gewesen sein, der gegen die Österreicherin und ihren Mann tätlich geworden sei.

Jedenfalls landete das Paar zunächst in einem Streifenwagen und dann im Gefängnis der Inselhauptstadt Palma. Kiesbauer wurde nach Angaben der Wochenzeitung "Mallorca Magazin", die an diesem Freitag erscheint, mit Handschellen gefesselt.

"Ich betete in der Zelle"

"Voller Angst betete ich in der Zelle, bat Gott um Hilfe", schilderte Kiesbauer die Stunden im Gefängnis in einem Interview mit der "Bild am Sonntag".

Ihr Manager Christian Seidel erhob in der Zeitung schwere Anschuldigungen gegen die spanische Polizei. "Es war wie im Mittelalter. Arabella bekam nichts zu essen oder zu trinken", erzählte Seidel. "Sie musste die ganze Nacht auf dem Boden hocken, weil es in der Zelle kein Bett und keinen Stuhl gab." Arabella Kiesbauer habe nach Angaben Seidels Blutergüsse am Rücken, die von Stockschlägen kommen sollen. "Außerdem hat sie durch die Überdehnung und Zerrung der Schulter höllische Schmerzen, kann sich kaum bewegen."

Die 36-Jährige über ihre Verhaftung: "Ein Polizist stieß mich zu Boden, legte mir Handschellen an. Die zog er so eng zu, dass sie mir die Haut aufscheuerten. Mein Körper ist von Blutergüssen übersät." Ein Polizist soll ihr die Spaghettiträger ihres Kleides durchgeschnitten haben. "Plötzlich stand ich im BH da. Den hatte ich zum Glück drunter, sonst hätte ich nackt dagestanden."

Auf der Wache wurde sie in eine Einzelzelle eingesperrt. "Lediglich im Boden war ein Becken als Toilette eingelassen. Es gab keine Fenster, nur die Stahltür hatte ein Guckloch. Weil die Polizisten das Licht im Flur abdrehten, saß ich völlig im Dunkeln. Ich bekam eine Platzangstattacke, trommelte in Panik gegen die Tür", so Kiesbauer im "BamS"-Interview. "Mein Mann saß in der Einzelzelle neben mir. Durch die Wand gaben wir uns Klopfzeichen. So beruhigte er mich, dass er da ist." Arabella hat laut "Bild am Sonntag" die spanische Polizei wegen Körperverletzung und sexueller Belästigung angezeigt.

Streit eskalierte

Der Streit hatte sich laut "Diario de Mallorca" daran entzündet, dass Kiesbauer ihr Auto in Can Pastilla vor den Toren von Palma auf einem Radweg geparkt hatte. Als die Beamten eine Strafe kassieren wollten, habe die Moderatorin einem Polizisten "auf abfällige Weise" einen 50-Euro-Schein in die Hemdtasche gesteckt, berichtete das Blatt. Dies habe dazu geführt, dass der Streit eskalierte.

Die Polizisten hätten später Atteste vorgelegt, wonach sie bei der Auseinandersetzung verletzt worden seien. Die Art der Blessuren wurde nicht genannt. (APA)