Eine neue Form des Filmemachens, genannt Machinima, erobert jetzt auch Hollywood. Der Name setzt sich aus "machine" und "cinema" zusammen. Die Filme sind eine Mischung aus traditionellem Storytelling und der Verwendung von Videospielsystemen anstelle menschlicher Schauspieler oder herkömmlicher Animationen. Machinima setzt sich aus passiver Erzählästhetik und den Bits und Bytes von Computerspielen zusammen und kostet nur einen Bruchteil so viel wie traditionelle Techniken, berichtet der Guardian.

Genutzt

Diese Produktionsweise, die als Computerfreak-Spielerei begann, wird inzwischen von Künstlern, Filmemachern und Drehbuchautoren genutzt. Regisseure fangen an, die Werkzeuge zu verwenden, die bisher nur Videospiel affine Menschen für sich entdeckt hatten. Computerspielsequenzen werden anhand von In-Game Kameras aufgezeichnet, um die bekannten Schwenks und Kameraeinstellungen traditioneller Produktionsweisen einzubringen. Danach werden die aufgenommenen Videos zusammen geschnitten, um ein emotionales und bewegendes Stück Kunst zu erschaffen.

Eingeführt

Machinima wurde auf dem Independent-Filmfestival Sundance vorgestellt und von Hollywood-Größen wie George Lucas und Steven Spielberg in der Traumfabrik eingeführt. Nachdem das Medium gereift war, wurden kleine Studios eröffnet und Hollywood fing an die Technik zur schnellen Pre-Visualisierung in Blockbustern einzusetzen. Seither ist das Interesse an dieser Art des Kinos nahezu explodiert. Machinima Quellen, wie die Internetseite www.machinima.com von Hugh Hancock, einem Vorreiter auf dem Gebiet, schwellen zu riesigen Archiven an.

Der geringe Kostenpunkt für solche Produktionen ist ein wesentlicher Faktor für die steigende Popularität. Die Idee für Machinima geht zurück auf erfolgreiche Independentfilme wie The Blair Witch Project, eine neue Ästhetik des realistischen und sich selbst ausdrückenden Filmemachens. Machinima folgt dem traditionellen Punkethos und einer Dilettantismus-Kultur auf der Ebene der Animation. (pte)