Caracas/Bogota - Die beiden Flugschreiber der am
Dienstag in Venezuela mit 160 Menschen an Bord am Boden zerschellten
kolumbianischen Chartermaschine sind zur Auswertung nach Frankreich
geschickt worden. Das berichtete die Zeitung "El Nacional" (Caracas)
am Donnerstag unter Berufung auf den Leiter der venezolanischen
Katastrophenschutzbehörde, Antonio Rivero.
Der Pilot der Maschine vom Typ McDonnell Douglas MD-82 mit der
Kennnummer HK-4374 hatte kurz vor dem Absturz den Ausfall beider
Triebwerke gemeldet. Es war schon das zweite Flugunglück der
finanziell angeschlagenen Regionalfluglinie West Caribbean Airways in
diesem Jahr.
Unterdessen gestaltete sich die Identifizierung der 152
französischen Passagiere aus der zu Frankreich gehörenden Antillen-
Insel Martinique und der acht kolumbianischen Besatzungsmitglieder
äußerst schwierig. Es gebe 203 Plastiksäcke mit sterblichen
Überresten der Opfer, sagte der Leiter der Untersuchungskommission,
Marcos Chavez. Bisher seien aber erst drei der Kolumbianer
identifiziert worden.
Angesichts scharfer Kritik von Luftfahrtexperten an der
kolumbianischen Aufsichtsbehörde für die Zivilluftfahrt wurde eine
Sonderuntersuchung aller Maschinen von West Caribbean angeordnet. Von
dem Ergebnis hänge ab, ob das Unternehmen den Flugbetrieb fortsetzen
dürfe. Alle Flüge waren nach dem Unglück vorerst eingestellt worden.
(APA/dpa)