Wien/Seoul - Im Vorjahr sei bei den bilateralen Handelsbeziehungen "Schallmauer von einer Milliarde Euro" erstmals durchbrochen worden, Südkorea "katapultierte" sich damit zum viertwichtigsten Handelspartner Österreichs in Übersee - nach de USA, China und Japan, schreibt die Außenhandelsstelle in Seoul einigermaßen euphorisch in ihren Jahresbericht.

Nicht unberechtigt, waren doch sowohl bei den Importen wie auch bei den Exporten satte Zuwachsraten zu berichten gewesen. Beide Absolutwerte reflektieren Rekordergebnisse. Nach Südkorea wurden von Österreich aus Waren im Wert von knapp 390 Millionen Euro geliefert - plus 15 Prozent, vor allem Spezialmaschinen, elektronische Geräte und Schienenfahrzeuge. Auch Modeschmuck und Glaswaren gehen sehr gut. Rückläufig waren unter anderem Skier und Tennisschläger.

Aus Korea wurden Produkte im Wert von 680 Millionen Euro nach Österreich gebracht, ein Plus von 32 Prozent und ein Rekordwert, der zu einer "Explosion des Handelsbilanzdefizits" auf mehr als 290 Millionen Euro geführt hat.

Autos, Handys, Reifen

Zwei Drittel der Importe aus Korea gehen alleine auf die Konten der Telefonindustrie und der Fahrzeugindustrie, wenn man den Sektor Reifen auch dazu zählt (die drei größten Hersteller in diesem Bereich sind Hankook, Kumho und Nexen).

Für österreichische Firmen sieht die Außenhandelsstelle in Seoul unter anderem Chancen weiterhin bei Spezialmaschinen, Bekleidung, Bijouterie, Geschenkartikel - und in zunehmendem Maße auch Lebensmittelspezialitäten. Vor allem Schweinefleisch werde wieder exportiert - nach einem kurzfristigen Einfuhrstopp. (Leo Szemeliker, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 19.8.2005)