IT-Business
Österreich fehlen bis 2003 13.000 IT-Fachkräfte
WIFO-Studie: In drei Jahren 69.020 Personen in IT-Branche beschäftigt
Wien - Das WIFO
(Österreichisches Institut für
Wirtschaftsforschung) hat in einer Studie über die
Beschäftigungs- und Qualifikationsnachfrage im Telekommunikations- und
Mediensektor große Personalengpässe festgestellt. Demnach dürfte sich in
Österreich die zusätzliche Nachfrage dieses Sektors nach Arbeitskräften bis
2003 auf rund 13.000 Personen und in Wien auf rund 9.000 Personen belaufen.
Insgesamt wird die Beschäftigung im Telekommunikations- und Medienmarkt von
rund 58.300 Personen im Jahr 1999 auf 69.020 Personen im Jahr 2003 steigern.
Allein in Wien wird eine Steigerung von 37.250 auf 44.010 IT-Fachkräfte
prognostiziert. Diese Werte müssen noch um die Abgänge bei der Telekom
Austria (TA) korrigiert werden.
Im Zentrum der Studie standen die vergangene und zukünftige
Beschäftigungsentwicklung und die Nachfrage nach Arbeitskräften mit
IT-Qualifikationen. Befragt wurden Unternehmen in den Bereichen Telefonie
(fest und mobil), Datendienste (ISP, ASP, Content), Kabel-TV und Rundfunk,
Software, Multimedia und Telekommunikationshardware. IT-Qualifikationen sind
durch die Telekommunikationsliberalisierung und die Ausbreitung des
Internets nicht nur in Österreich, sondern in allen entwickelten
Industrieländern knapp. Wien ist von dieser Entwicklung besonders stark
betroffen, weil sich mehr als 60% der Beschäftigten des Medien- und
Telekommunikationssektor in Wien konzentrieren.
Beachtliche Beschäftigungszuwächse
Mit Ausnahme der Telekommunikationshardware kommt es laut der WIFO-Studie in
allen Sektoren zu beachtlichen Beschäftigungszuwächsen: Telefonie (ohne TA)
plus 25%, Datendienste plus 90%, TV/Rundfunk plus 10% und Software plus 30%.
Die Nachfrage nach Personen mit IT-Qualifikationen kommt jedoch zunehmend
auch aus anderen Wirtschaftsbereichen. Daher sind die benötigten 13.000
Arbeitskräfte für Österreich (9.000 für Wien) als Untergrenze für den
zukünftigen Bedarf zu sehen. Besonders große Engpässe bei der
Mitarbeitersuche gibt es im Bereich Netzinfrastruktur, IT-Funktionen und
Software.
Durch die Expansion des Telekom- und Mediensektors werden überwiegend
hochwertige Arbeitsplätze geschaffen. Dementsprechend gibt es derzeit die
größten Engpässe bei Abgängern von Fachhochschulen, Berufsbildenden höheren
Schulen, Kollegs und Universitäten. Dieses Nachfragemuster wird sich in
Zukunft weiter verstärken. Am stärksten wird die Nachfrage dieses Sektors
nach Fachhochschulabgängern steigen. Zu vermehrter Nachfrage kommt es auch
bei Absolventen von Berufsbildenden höheren Schulen, Kollegs und
Universitäten. Stagnieren wird die Nachfrage nach Absolventen von
Berufbildenden Mittleren Schulen und AHS. Für Personen mit
Pflichtschulabschluss und Lehre wird die Nachfrage sogar zurückgehen. (pte)