Bregenz - Über 260 Kilometer schlängelt sich der Bodensee-Radweg um den See. Wer ihn befährt, kann jedoch Überraschungen erleben, wie der Sprecher der Vorarlberger Landesgruppe des Verkehrsclub VCÖ. Manfred Hagen, kritisiert: "Was die Führung des Radweges betrifft, sind Verbesserungen notwendig."

Als größte Schwachstelle des internationalen Radweges, der besonders gerne von Familien befahren wird, bezeichnet Hagen die Verbindung Friedrichshafen - Immenstaad am deutschen Ufer: "Hier führt der Weg über einen schmalen Radstreifen an einer verkehrsreichen Hauptstraße." Zum Gefahrenpotenzial kommt in diesem Streckenbereich auch die Unattraktivität eines Radweges durch Industriegebiet. Landschaftlich attraktiv, weil direkt am Wasser, aber höchst spannend ist die Vorarlberger Schwachstelle, die "Pipeline" zwischen Bregenz und Lochau. Am beliebten Betonstrand kommen sich, so Hagen, "Radler, Fußgänger und Badende in die Quere". Eine "gefährliche Engstelle" für die noch eine Lösung gefunden werden müsste.

Kritik am Radweg kommt auch von deutscher Seite. So bemängelt der Bodensee-Radweg-Service, ein professioneller Anbieter für Radtouren, die Beschilderung: In Deutschland sei die Beschilderung mangelhaft, in Österreich gäbe es "wie bei Mozart ein einheitliches Grundthema und sehr viele verschiedene Variationen." Empfohlen werden einheitliche Wegweiser nach Schweizer Vorbild. (jub, DER STANDARD-Printausgabe, 19.08.2005)