König von Swasiland hebt Sexverbot für Jungfrauen auf
Keuschheitsgelöbnis sollte Aids-Ausbreitung verhindern
Redaktion
,
Mbabane - König Mswati III. von Swasiland hat das ganz
spezielle Anti-Aids-Programm seines kleinen Königreichs für beendet
erklärt. Aus Anlass des alljährlich stattfindenden Schilfrohrtanzes
wird das Sexverbot für Jungfrauen aufgehoben, wie der staatliche
Rundfunk am Donnerstag berichtete. Unverheiratete Frauen würden von
dem seit 2001 geltenden Keuschheitsgelöbnis entbunden. Zudem müssten
sie auch nicht mehr die "Nicht-berühren"-Schleife tragen, hieß es.
Das zwischen Südafrika und Mosambik gelegene Swasiland ist der
Staat mit der höchsten HIV-Infizierten-Rate der Welt. Fast 40 Prozent
der Erwachsenen haben die Krankheit.
Nationale Blumen
"Ich habe den Befehl seiner Majestät, alle nationalen Blumen
(Jungfrauen) in den königlichen Palast vorzuladen, so dass sie am
Montag die Schleife ablegen können", sagte eine Sprecherin. Um die
Ausbreitung der Krankheit einzudämmen, hatte der König das Gelöbnis
und den Keuschheitsgürtel eingeführt. Das Gelöbnis vor der Heirat zu
brechen, war strafbar. Wenn ein Mann mit einer Jungfrau schlief,
wurde ihm eine Kuh weggenommen oder er musste rund 1300 Emalangeni
(etwa 164 Euro) zahlen. Der König selbst hatte eine Kuh weggegeben,
als er sich eine Teenagerin als neunte Frau nahm. Der Schilfrohrtanz,
bei dem barbusige Frauen vor dem König tanzen und bei dem erwartet
wird, dass der König sich eine weitere Ehefrau aussucht, beginnt am
28. August. (APA)
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