Häftling war auf Freigang und brachte Schwiegermutter, Ex-Schwägerin sowie beide Töchter in seine Gewalt
Redaktion
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Brüssel - Das Brüsseler Geiseldrama ist nach gut
34 Stunden unblutig zu Ende gegangen. Die Polizei überwältigte am
frühen Freitagmorgen den Täter. Die beiden Geiseln sind nach ersten
Informationen unversehrt, wie das Fernsehen weiter berichtete. Ein
37-jähriger Mann hatte die Frauen seit Mittwochabend in seiner
Gewalt.
Die Polizei stürmte gegen 3.30 Uhr die Wohnung, wo sich der mit
einer Pistole und einer Granate bewaffnete Täter verschanzt hatte.
Wie die Nachrichtenagentur Belga meldete, waren bei der Stürmung
keine Schüsse oder Explosionen zu hören. Mehrere Dutzend Beamte einer
Spezialeinheit waren nach den Informationen im Einsatz.
Wollte Tochter häufiger sehen
Der 37-jährige Täter hatte während eines Ausgangs aus dem
Gefängnis seine ehemalige Schwiegermutter, seine Ex-Schwägerin sowie
seine beiden Töchter als Geiseln genommen. Die Kinder ließ er rasch
wieder frei. Die Ex-Schwiegermutter ist die Pflegemutter der Mädchen.
Der Mann wollte nach Angaben der Polizei durchsetzen, dass er seine
Töchter häufiger sehen kann.
Der Geiselnehmer war 1997 zu 13 Jahren Haft wegen eines Mordes und
eines Mordversuchs aus Eifersucht verurteilt worden. Zwei Jahre
später wurde er mit Blick auf eine Rückkehr in sein Heimatland
Frankreich wieder freigelassen. "Farid der Verrückte", so sein
Spitzname, stand zudem wegen eines Banküberfalls mit Verletzten und
einem Gefängnisausbruch vor Gericht. Im Jänner 2002 wurde der
Kriminelle wieder zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, weil er auch
schon im Jahr 2000 seine ältere Tochter in einem Schnellrestaurant
als Geisel genommen hatte. (APA/dpa/Reuters)
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