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"Blum-Bonus"
Der Blum-Bonus, offiziell "Projekt 06" genannt, soll zunächst auf ein Jahr eingeführt und danach evaluiert werden. Bartenstein schloss eine Verlängerung der Förderung nächstes Jahr zwar nicht grundsätzlich aus, betonte jedoch, dass sich die Prämie zu keiner dauerhaften Subvention entwickeln soll. Die neue Förderung wird zusätzlich zur seit einiger Zeit ausgezahlten Lehrlingsprämie (1.000 Euro pro Lehrling und Jahr) sowie zur bereits erfolgten Lohnnebenkostensenkung für Lehrlinge ausgezahlt.
Lehrstellenlücke schließen
Die Betriebe hätten lange nach weiteren Maßnahmen zu Gunsten der Ausbildung gerufen, "jetzt erwarte ich mit von der Wirtschaft, dass sie diese Möglichkeit nutzt", sagte Blum bei der Vorstellung des Projekts. Sollte der Bonus nächstes Jahr verlängert werden, werde als Stichtag weiterhin der 31. 12. 2004 gelten. Auch Gemeinden und Länder können um den neuen Bonus ansuchen.
Bartenstein bezifferte die für kommenden September erwartete Lehrstellenlücke mit 6.000 bis 6.500 Plätzen. Um diese zu schließen, gebe es 8.000 Lehrgangsplätze nach dem Jugendausbildungssicherungsgesetz (JASG) - davon 5.700 neu -, sowie die erwarteten 2.000 Plätze durch den Blum-Bonus. 7.700 neue Lehrplätze sollten zur Schließung dieser Lücke "ausreichen", sagte Bartenstein.
8.000 Euro pro Jahr
Die Finanzierung des Bonus sieht Bartenstein als nicht problematisch an. In dem Maß, in dem es gelinge, durch den Anreiz auf Betriebsebene Jugendliche aus den Lehrgängen in die Unternehmen zu bekommen, sei die Prämie leicht finanziert. Ein JASG-Ausbildungsplatz kostet das Arbeitsmarktservice (AMS) rund 8.000 Euro pro Jahr.
Hoffnung auf Lehrstellen in KMU
Der Lehrlingsbeauftragte der Regierung, Egon Blum, sieht namentlich kleine und mittlere Betriebe (KMU) als Adressaten für die neue Fördermaßnahme für die Entstehung neuer Lehrplätze. Größere Betriebe seien leichter in der Lage "wirtschaftsstrategisch" zu denken und daher Lehrlinge auszubilden, meinte Blum am Donnerstag auf eine Journalistenfrage. Auch Betriebe, die bisher nicht ausgebildet hätten, könnten um Förderung ansuchen, das Alter der Lehrlinge spiele für die Förderbarkeit keine Rolle.
"Wichtig ist, dass keiner auf der Straße bleibt", sagte Blum. Wenn Jugendliche nach Abschluss der Schule erst einmal keiner Arbeit und keiner Ausbildung nachgingen, falle die Aufnahme einer regulären Arbeit unverhältnismäßig schwer. Laut Blum kommen in den kommenden Jahren weitere "Herausforderungen" auf die Lehrlingsausbildung zu. Nach demographischen Berechnungen wird die Zahl der auf den Lehrstellenmarkt drängenden Jugendlichen bis 2009 steigen - um danach relativ abrupt um etwa 15 Prozent (gegenüber dem heutigen Niveau) abzufallen.
"Schaffung neuer Lehrplätze unmöglich"