Singapur - Weil sie ihre Hausangestellte 80 Mal misshandelt haben soll, muss sich eine Arbeitgeberin aus Singapur seit Freitag vor Gericht verantworten. Nach einem Bericht der Zeitung "Straits Times" benötigte das Gericht in dem asiatischen Stadtstaat 30 Minuten, um alle Anklagepunkte gegen Sazarina Madzin vorzutragen.

Körperliche Attacken

Die 28-Jährige soll das aus Indonesien stammende Dienstmädchen von Mai 2004 bis März 2005 mehrfach geohrfeigt, gezwickt und getreten haben. Unter anderem soll Madzin ihre Angestellte mit einer Ketchupflasche und einem Schuh attackiert und ihr ein Mal sogar mit dem Tod gedroht haben.

Der Hausfrau, die zunächst auf Kaution freikam, droht eine Haftstrafe von eineinhalb Jahren sowie eine Geldstrafe von umgerechnet 500 Euro. Für die angebliche Todesdrohung blühen ihr weitere sieben Jahre Haft.

Rekordverdächtige Anklageliste

In dem wohlhabenden Stadtstaat Singapur wurden schon häufiger ArbeitgeberInnen wegen Misshandlungen ihrer Hausangestellten verurteilt. Der "Straits Times" zufolge gab es jedoch noch nie zuvor eine Misshandlungsklage mit einer so hohen Zahl von Anklagepunkten. In Singapur arbeiten mehr als 140.000 Frauen aus ärmeren Nachbarländern als Dienstmädchen. (APA/AFP)