Hutu-Politiker Nkurunziza stößt nach Wahl auf Vorbehalte in der Tutsi-Minderheit
Redaktion
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Bujumbura - Das Parlament des zentralafrikanischen
Staates Burundi hat am Freitag den früheren Rebellenführer Pierre
Nkurunziza zum neuen Präsidenten gewählt. Dessen Kräfte für die
Verteidigung der Demokratie (FDD) waren die größte Rebellengruppe der
Hutu im Bürgerkrieg und stellen nun die Mehrheit in beiden Kammern
des Parlaments. Die Wahl gilt als wichtiger Schritt zur Beendigung
des zwölfjährigen Bürgerkrieges.
Die erste demokratische Wahl eines Präsidenten in Burundi
markierte 1993 den Beginn des blutigen Konflikts, dem mehr als
250.000 Menschen zum Opfer fielen. Der Wahlsieger Melchior Ndadaye
wurde bei einem Putsch von Offizieren der Tutsi-Minderheit ermordet.
Beendet wurde der Bürgerkrieg in einem vor drei Jahren begonnenen
Friedensprozess, der dem Land eine neue Verfassung und eine neue
Regierung brachte. Der designierte Präsident Nkurunziza hat
angekündigt, dass er auch die letzte noch kämpfende Rebellengruppe
der Hutu dazu bringen werde, die Waffen niederzulegen und sich der
Regierung anzuschließen. "Das Blutvergießen der vergangenen zwölf
Jahre ist genug", sagte Nkurunziza am Donnerstag. "Wir müssen die
regionale und ethnische Spaltung überwinden und die Armut bekämpfen."
Vorbehalte in der Tutsi-Minderheit
In der Bevölkerung gibt es allerdings vor allem bei den Tutsi
Vorbehalte gegen Nkurunziza wegen dessen Beteiligung am bewaffneten
Kampf. "Für uns ist er ein Rebell, der Tutsi umgebracht hat", sagte
der Tutsi-Politiker Rutamucero Diomede und erinnerte daran, dass
Nkurunziza während des Bürgerkriegs in Abwesenheit zum Tode
verurteilt worden war. Der Zimmermann Laurent Wakana in Bujumbura
sagte hingegen: "Das ist ein großer Schritt nach vorn für den
Frieden. Wir hoffen, dass auch das Ausland wieder Vertrauen in
Burundi hat, und dass die Touristen zurückkommen." (APA/AP)
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