Innsbruck - Nach der Schimmel-Affäre im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum wird das geplante Ausstellungsangebot vorerst eingeschränkt. Die für den Sommer geplante Designausstellung soll nicht stattfinden, hieß es am Freitag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck.

Kleinere und größere Ausstellungen seien vorgesehen. Das bestehende Budget müsse aber zu einem großen Teil für das beschädigte Depot aufgewendet werden, erklärte der für die kommenden zehn Monate zuständige neue Vorstand des Museumsvereins, Andreas Trentini. Rund 200 Objekte seien nach dem Schimmelbefall im Depot des Museums beschädigt. Derzeit seien nur Schätzungen möglich.

Das Schadensausmaß

Der verursachte Schaden sei "nicht so tragisch wie ursprünglich angenommen, aber tragisch genug", sagte Trentini. Das betroffene Depot werde derzeit ausgeräumt. Alle Schäden würden genau dokumentiert. Teilweise sei es jedoch schwierig festzustellen, ob die Schäden durch den Defekt an der Klimanalage verursacht oder ob Objekte bereits mit Schäden deponiert worden seien. Etwa 7.000 Objekte sollen in einem Jahr vollständig dokumentiert werden.

Nach dem Bekanntwerden der Schimmel-Äffäre waren Diskussion um die künftige Betriebsform des Museums entbrannt. Kulturlandesrätin Elisabeth Zanon (ÖVP) hatte sich für eine GmbH ausgesprochen. Trentini erklärte am Freitag, er könne sich eine GmbH oder "Holding", eine Art Dachgesellschaft, sehr gut vorstellen. Derzeit sei man dabei, die Vereinsstatuten zu ändern. Trentini wolle einen Vorstand aus fünf bis neun Personen mit einem Vorstandsvorsitzenden. Auch die Aufgaben des Museumsdirektors seien festzulegen.

Der Schaden an der Klimaanlage bzw. der Schimmelbefall war im Jänner diesen Jahres aufgetreten. Von den Kunstwerken wurden unter anderem rund 50 barocke Gemälde teils schwer beschädigt. Die Ursache für den Defekt ist weiterhin unklar. Der alte Vorstand war nach der Schimmel-Affäre zurückgetreten. Der Museumsverein betreibt das Museum seit 1823.(APA)