New York/Quito - Der US-Ölpreis ist am Freitag wieder über 64 US-Dollar je Barrel (159 Liter) gestiegen. Als Grund wurden drohende Lieferausfälle aus Ecuador, erhöhte Ölpreisprognosen von US- Investmenthäusern sowie ein erwarteter Temperaturanstieg in den USA genannt.

Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Septemberauslieferung kletterte im elektronischen Handel im Tagesverlauf um 77 Cent auf 64,04 Dollar. Am Vortag war der Ölpreis zeitweise unter 63 Dollar gefallen. Seinen jüngsten Rekordstand hatte der Ölpreis am Montag mit 67,10 Dollar erreicht.

Streiks in Ecuador

In der Erdölregion im Osten Ecuadors haben gewaltsame Streiks und Proteste die Ölförderung weitgehend lahm gelegt. Hier wurden im vergangenen Jahr 26,7 Millionen Tonnen gefördert - das entspricht nicht einmal der Förderung der elf OPEC-Länder an einem Tag.

Auf einen längeren Zeitraum hochgerechnet befürchtet das Land allerdings Einnahmeausfälle von rund 100 Mio. Dollar. Die Arbeiter verlangen untere anderem, dass Einheimische bei Einstellungen und der Vergabe von Aufträgen durch die multinationalen Konzerne eingestellt werden.

Hitzewelle

Neben der Lage in Ecuador habe aber auch die Wettervorhersage in den USA den Ölpreis belastet, sagten Händler. Es soll in den kommenden Tagen besonders heiß werden. Dies dürfte den Energieverbrauch durch Klimaanlagen und damit die Rohölnachfrage weiter verstärken.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ist unterdessen erneut deutlich gefallen. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats in Wien kostete ein Barrel aus der Förderung des Kartells am Donnerstag im Durchschnitt 56,51 US-Dollar. Das waren 1,2 Dollar weniger als am Vortag (57,71 Dollar). (APA/dpa)