Mossul/New York - In der nordirakischen Stadt Mosul
(Mossul) sind am Freitag drei Mitglieder der sunnitischen Islamischen
Partei vor den Augen zahlreicher Zeugen hingerichtet worden. Die drei
Parteimitglieder seien am Vormittag im Westen der Stadt von
Bewaffneten verschleppt worden, als sie Plakate klebten, auf denen
zur Teilnahme an der Parlamentswahl aufgerufen werde, teilte ein
Sprecher der größten sunnitischen Partei im Irak mit.
Später seien sie vor einer Moschee im Osten von Mosul erschossen
worden. Zahlreiche Menschen hätten zugesehen, aber niemand versucht,
einzugreifen. Die Angreifer seien schwer bewaffnet mit mehreren Autos
angerückt. Vor der Erschießung hätten sie zu den Parteimitgliedern
gesagt, sie würden sie nicht als Moslems ansehen.
Die Islamische Partei hatte sich an der Wahl zum
Übergangsparlament Ende Jänner nicht beteiligt, ruft nun aber ihre
Anhänger zur Teilnahme an dem für den 15. Oktober geplanten
Verfassungsreferendum und an der Parlamentswahl auf, die Mitte
Dezember stattfinden soll.
Bei weiteren Angriffen im Irak kamen am Freitag vier Menschen ums
Leben. Zwei Zivilisten wurden nach Polizeiangaben bei einer
Bombenexplosion auf der Straße zwischen Tikrit und Baiji nördlich von
Bagdad getötet. Ein örtlicher Beamter wurde 35 Kilometer westlich von
Kirkuk vor seinem Haus erschossen. Ein für die US-Armee tätiger
Unternehmer wurde in der Nähe von Kirkuk erschossen. (APA)