Washington - Erstmals in der Geschichte der Gentechnik haben Klone von Wildtieren gesunde Junge zur Welt gebracht: Wie das Audubon-Zentrum für gefährdete Spezies in New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana mitteilte, brachten zwei geklonte weibliche Wildkatzen seit Ende Juli insgesamt acht Nachkommen zur Welt. Auch der Vater ist ein Klon.

Institutspräsident Ron Forman sagte, dies sei ein Durchbruch, der ein "enormes Potzenzial" in sich berge, um vom Aussterben bedrohte Tierarten zu retten.

"Nichts Anderes als wunderbar"

"Die Wissenschaft, die dieses wundervolle Kätzchen erzeugt hat, ist nichts Anderes als wunderbar", sagte Forman. Die munteren, braunen Baby-Wildkatzen mit Streifen auf dem Rücken wurden von den Weibchen Madge und Caty geboren. Sie waren wie der Vater Ditteaux durch das Einsetzen gefrorener Embryos afrikanischer Wildkatzen in Hauskatzen erzeugt worden. Madge brachte die ersten fünf Kätzchen am 26. Juli auf die Welt, Caty folgte mit drei weiteren am 2. August. Die Jungen sollen noch dieses Jahr im Audubon-Zoo in New Orleans der Öffentlichkeit präsentiert werden. Sie sollen dann aber zurück in das Forschungszentrum, um ihre Entwicklung zu beobachten.

Sollten die Katzen keine Gesundheitsprobleme entwickeln, wie das häufig bei Klonen vorkommt, eröffneten sich atemberaubende Möglichkeiten, sagte Betsy Dresser, Leiterin des Forschungszentrums. Durch Verbesserungen im Klonprozess und die Förderung der natürlichen Vermehrung "können wir die Gene einzelner Tiere wiederbeleben, die sich sonst nicht vermehren könnten, und wir können die Gene von Tieren in der Wildnis retten." Dresser sagte, auch die Wiedererschaffung von lange ausgestorbenen Tieren aus Hautproben sei möglich, wenn das Material entsprechend eingefroren war. Die Nachkommen dieser Klone könnten dann über eine herkömmliche Vermehrung wieder in die Tierwelt gelangen.

Tiere auf der Warteliste

Kommt also der Tyrannosaurus Rex zurück? Nach den offiziellen Angaben der Forscher ist dies nicht das Ziel ihrer Forschung. Sie arbeiten demnach vielmehr an der Rettung der vom Aussterben bedrohten Bongo-Antilope, des Nebelparders - eine Raubkatzenart - und dem genetischen Erhalt mehrerer Arten afrikanischer Störche.(APA)