Berlin - William Forsythe ist nach einer Kritikerumfrage der Fachzeitschrift "Ballettanz" der wichtigste Choreograf der Saison 2004/2005. Die Mehrheit der Experten lobte vor allem die Entscheidung des 55-Jährigen, sich von seinem städtischen Frankfurter Ballettensemble zu verabschieden und eigenständige Compagnien in Dresden und Frankfurt/Main zu gründen, heißt es im neuen Jahrbuch von "Ballettanz", das an diesem Montag erscheint. Befragt wurden 37 Kritiker aus dem In- und Ausland. Gewürdigt wurde der Amerikaner Forsythe auch für seine Choreografie "Three Atmospheric Studies" in Frankfurt sowie die Aufführungen mit dem Ensemble des Petersburger Mariinsky-Theaters.

Als Tänzerin des Jahres wählten die Kritiker die 23-jährige Alina Cojocaru vom Royal Ballett London vor allem für ihre "Giselle"-Interpretation. Tänzer des Jahres wurde Thomas Lund vom Königlich Dänischen Ballett. Wichtigster Nachwuchs-Choreograf wurde der Brasilianer Bruno Beltrao vor allem wegen seiner Arbeit mit jungen HipHopern aus Brasilien. Als innovativster Choreograf wurde der Franzose Jerome Bel am häufigsten genannt.

Wegweisend nannten die Kritiker darüber hinaus den von der Leiterin der Bundeskulturstiftung, Hortensia Völckers, initiierten Tanzplan Deutschland, der Städte und Kommunen zu mehr Engagement im Sachen Tanz ermutigen soll. (APA/dpa)