Berlin - Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder will nach einem Magazinbericht im Wahlkampf aggressiver auftreten. Schröder wolle stärker als bisher Unionskanzlerkandidatin Angela Merkel (CDU) und vor allem deren Wahlprogramm angreifen, berichtete "Der Spiegel" am Samstag im Voraus ohne Nennung von Quellen. Der SPD-Politiker reagiere damit auf die schlechten Umfragewerte seiner Partei und auf die Erkenntnisse von Demoskopen, nach denen Wechselwähler zu dem von ihnen vermuteten Wahlsieger Union getrieben würden.

Das Magazin berichtete weiter, die Strategen im Kanzleramt und in der SPD-Zentrale hätten außerdem ein Ampelbündnis ihrer Partei mit Grünen und FDP ins Gespräch gebracht. Das Magazin zitierte einen namentlich nicht genannten Kanzlerberater mit den Worten: "Jetzt ist das eine Luftbuchung, aber wenn die Zahlen es hergeben, wird daraus eine Perspektive." Eine Stellungnahme der SPD lag zunächst nicht vor.

In Umfragen liegen SPD und Grüne seit Wochen deutlich hinter Union und FDP. Allerdings ist der Vorsprung von Schwarz-Gelb gering, so dass sich nicht eindeutig abzeichnet, dass CDU/CSU mit der FDP die neue Bundesregierung werden bilden können. (APA/Reuters)