Die deutsche Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK), die neben dem Bundeskartellamt die geplante ProSieben.Sat1-Übernahme durch Axel Springer prüft, hat in diesem Fall einen Interessenkonflikt bei einem ihrer Mitglieder festgestellt. "Wir haben den Interessenkonflikt früh erkannt", sagte KEK-Geschäftsführer Bernd Malzanini dem Magazin "Der Spiegel" laut Vorausmeldung.

Der seit 2002 der KEK angehörende Anwalt Christoph Wagner habe für den ProSieben-Hauptaktionär Haim Saban und seine Mitinvestoren die Federführung in den Verkaufsverhandlungen gehabt, berichtete das Magazin. Gleichzeitig berate seine Kanzlei Hogan&Hartson Raue in Berlin Springer in kartellrechtlichen Fragen.

Malzanini sagte dem "Spiegel" weiter: "Christoph Wagner ist bereits seit dem 9. August von allen Sitzungen der KEK ausgeschlossen, die sich mit der Übernahme von ProSiebenSat.1 durch die Axel Springer AG befassen." Er bleibe allerdings weiterhin Ersatzmitglied der KEK. (APA/Reuters)