Jerusalem - Ariel Sharon ist nach Einschätzung des ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak der einzige israelische Politiker, der einen Frieden mit den Palästinenser schließen könnte. Der israelische Ministerpräsident habe die nötige Macht und Entscheidungsstärke und sei ein Mann, der zu seinem Wort stehe, sagte Mubarak gegenüber der israelischen Zeitung "Yediot Ahronot".

Er forderte Sharon zudem auf, nach dem Abzug aus dem Gaza-Streifen weitere Schritte in Richtung eines palästinensischen Staates einzuleiten. Eine Isolierung der Palästinenser im Gaza-Streifen wäre "ein gravierender Fehler".

Zehnter Todestag von Yizhak Rabin

Mubarak sagte der Zeitung, er erwäge einen Besuch Israels aus Anlass des zehnten Todestages von Yizhak Rabin. Der damalige israelische Ministerpräsident wurde 1995 von einem ultraorthodoxen Juden erschossen, nachdem er wegen es Oslo-Abkommens mit den Palästinensern den Friedensnobelpreis erhalten hatte. Mubarak war damals zum Begräbnis Rabins erstmals nach Israel gekommen. "Ich habe eine Einladung erhalten, zum zehnten Todestag wiederzukommen", sagte der ägyptische Präsident. "Ich komme, wenn die Zeit reif ist."

Würde Rabin noch leben, wäre ein Frieden mit den Palästinenser leichter, sagte Mubarak in dem Interview. "Als Rabin ging, begannen die Probleme. Israel baute die Siedlungen aus, und die Situation wurde immer komplizierter. Jetzt ist nur noch Sharon übrig." (APA/AP)