London - Trotz Protesten der Vereinten Nationen setzt die Regierung in Simbabwe ihre Kampagne gegen Menschen aus Elendsvierteln fort. Nach der Zerstörung mehrerer Siedlungen in der Hauptstadt Harare waren tausende Obdachlose in einem Flüchtlingslager untergekommen. Dies wurde laut amnesty international jetzt aufgelöst.

Am Stadtrand ausgesetzt

Ein aus dem Land geschmuggeltes Video zeige, wie die Menschen ohne Schutz und Versorgung am Stadtrand ausgesetzt worden seien, berichtete die Menschenrechtsorganisation am Wochenende. Die Heimatlosen vegetierten nun unter Plastikplanen oder Betttüchern vor sich hin.

Amnesty fürchtet, es handele sich nicht um einen Einzelfall. Die Organisation appellierte an die autoritäre Regierung von Präsident Robert Mugabe, Hilfsorganisationen Zugang zu den Menschen zu gewähren. "Wenn die Opfer dieser Operationen erst über das ganze Land verteilt sind, kann man ihnen viel schwieriger helfen", sagte amnesty-Sprecherin Audrey Gaughran, die im Juli und August die Lage in Simbabwe überprüft hat.

Operation "Weg mit dem Müll"

Einem UNO-Bericht zufolge hat die simbabwesische Regierung in diesem Sommer mit ihrer "Operation Murambatsvina" (Weg mit dem Müll) rund 2,4 Millionen Menschen obdach- und arbeitslos gemacht. (APA/AP)