Quito - Im Streit um die Öl-Politik Ecuadors haben sich die Regierung und Demonstranten auf Gespräche geeinigt. Die gewalttätigen Proteste der vergangenen Woche hatten die Öl-Produktion des Landes stark eingeschränkt und den Öl-Preis in die Höhe getrieben.

Beide Seiten teilten am Sonntag mit, die Protestaktionen würden zunächst ausgesetzt. Die festgenommenen Anführer der Proteste - unter ihnen viele Bürgermeister und andere gewählte Volksvertreter - seien am Samstagabend aus der Heft entlassen worden. Ein Termin für die Gespräche stand zunächst nicht fest.

Forderung nach finanzielle Beteiligung der Konzerne

Die Protestierenden fordern von den Ölkonzernen in der Region eine größere finanzielle Beteiligung an Infrastruktur- Projekten, stärkere Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze. Zudem solle die Regierung Verträge mit internationalen Ölkonzernen nachverhandeln. Die Regierung Ecuadors hatte am Mittwoch den Notstand in den Provinzen Sucumbios und Orellana ausgerufen.

Die Demonstrationen hatten die Produktion der staatlichen Ölgesellschaft Petroecuador zunächst zum Erliegen gebracht. Der Konzern nahm die Produktion am Freitag zwar wieder auf. Bis Samstag betrug die Fördermenge jedoch 33.167 Barrel statt wie üblich etwa 200.000 Barrel pro Tag. Ecuador ist nach Venezuela der zweitgrößte südamerikanische Öl-Lieferant für die USA. In New York stieg der Preis für leichtes US-Öl am Freitag um mehr als zwei Dollar auf mehr als 65 Dollar pro Barrel. (APA/Reuters)