Havanna - Kuba und Panama haben ihre vor einem Jahr abgebrochenen diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen. Der kubanische Außenminister Felipe Pérez Roque und der panamaische Vize-Außenminister Ricardo Durán tauschten am Samstag vor der Presse in Havanna entsprechende Dokumente aus. An der Zeremonie nahmen auch die Staatschefs beider Länder, Fidel Castro und Martín Torrijos, teil.

Kuba hatte die diplomatischen Beziehungen zu Panama im August 2004 abgebrochen, nachdem die damalige panamaische Präsidentin Mireya Moscoso den in Panama inhaftierten Exilkubaner Luis Posada Carriles begnadigt hatte. Posada Carriles war wegen eines von ihm geplanten Attentats auf Castro während eines Gipfeltreffens in Panama-Stadt im November 2000 zu einer achtjährigen Haftstrafe verurteilt worden.

Achse gegen USA

Kuba beschuldigt Posada Carriles außerdem, Drahtzieher von Sprengstoffanschlägen auf Touristen-Hotels in Havanna gewesen zu sein, bei denen 1997 ein italienischer Urlauber starb. Auch eine Beteiligung des Exilkubaners an einem Bombenanschlag auf eine in der venezolanischen Hauptstadt Caracas gestartete kubanische Passagiermaschine im Jahr 1976, bei dem 73 Menschen getötet wurden, gilt als sehr wahrscheinlich. Venezuela verlangt deshalb von den USA die Auslieferung von Posada Carriles, wo dieser derzeit wegen illegaler Einreise inhaftiert ist. Der Sozialdemokrat Torrijos hatte sich nach seinem Amtsantritt im vergangenen September für die Wiederaufnahme der Beziehungen zu Kuba ausgesprochen.

Auf einer Festveranstaltung in Havanna bekräftigten Castro, der venezolanische Präsident Hugo Chávez und Torrijos am Samstag den Wunsch, angesichts der Vorherrschaft der USA auf dem amerikanischen Kontinent die Zusammenarbeit der lateinamerikanischen Staaten untereinander weiter auszubauen. An der Feier zum Studienabschluss von mehr als 1600 angehenden Ärzten aus über 25 Ländern, die in Kuba kostenlos ausgebildet wurden, nahmen auch der ecuadorianische Vize-Präsident Alejandro Serrano sowie Regierungschefs und Minister aus mehreren karibischen und zentralamerikanischen Ländern teil. (APA)