Madrid - Der Absturz eines spanischen Hubschraubers in Afghanistan war Zeitungsberichten zufolge kein Anschlag, sondern ein Unfall. Dabei waren am Dienstag alle 17 Soldaten an Bord ums Leben gekommen. Die Zeitungen "El Pais" und "ABC" berichteten am Sonntag unter Berufung auf Geheimdienstkreise, spanische Ermittler hätten keine Hinweise auf einen Abschuss gefunden. "El Pais" schrieb weiter, die Fahnder glaubten auch nicht an einen technischen Fehler.

Das Verteidigungsministerium war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Noch am Dienstag hatte Verteidigungsminister Jose Bono erklärt, hinter dem Absturz könne ein Anschlag oder ein Unfall stehen. Ein führender Taliban-Kommandant hatte von einem Angriff gesprochen, aber keine Beweise geliefert. Der Hubschrauber der Internationalen Schutztruppe für Afghanistan (ISAF) war in der Nähe eines spanischen Stützpunktes im westafghanischen Herat abgestürzt. Die Region gilt als vergleichsweise sicher.

Die spanische Königsfamilie, Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero und weitere führende Politiker nahmen am Samstag an einem Staatsbegräbnis für die getöteten Soldaten teil. Einer Sprecherin des Verteidigungsministeriums zufolge sollen am Montag 24 Soldaten als Ersatz nach Afghanistan geschickt werden. Spanien hat derzeit rund 840 Soldaten in Afghanistan stationiert. (APA/Reuters)