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Michael Schmid feiert ein Comeback als Politiker. Er geht als Spitzenkandidat des BZÖ für die steirische Landtagswahl ins Rennen.

foto: apa/stuhlhofer
Graz - Der frühere steirische FPÖ-Obmann und Ex-Infrastrukturminister Michael Schmid (60) ist BZÖ-Spitzenkandidat für die steirische Landtagswahl am 2. Oktober. Schmid wurde am Montag unter Beisein von BZÖ-Sprecher Uwe Scheuch in Graz vorgestellt. Seine Position, nicht mehr politisch aktiv werden zu wollen, habe er im Lichte der jüngsten landespolitischen Ereignisse aufgegeben. Diese seien gekennzeichnet von "Pleiten, Proporz und Pannen", so Schmid.

Begrüßt wurde das Comeback Schmids bereits von Gerhard Hirschmann, der selbst mit einer eigenen Liste am 2. Oktober antreten wird: "Damit steht ein Mann an der Spitze des BZÖ, der tatkräftig mithelfen kann, den Dauerstillstand und das Dauerdesaster der vergangenen Jahre zu beenden", erklärte Hirschmann in einer Aussendung um Montag. Schmid sei "ohne Zweifel eine große Bereicherung."

"Ein Profi kehrt zurück"

Unter dem Titel "Ein Profi kehrt zurück", bei der Pressekonferenz am Grazer Schloßberg als schnell adaptiertes Transparent im Hintergrund von Uwe Scheuch und Michael Schmid positioniert, verkündete das BZÖ die Spitzenkandidatur des Ex-Infrastrukturministers bei den steirischen Landtagswahlen. Schmid selbst sieht sich als Kandidat für die "freiheitliche Familie", von der er sich erhoffe, nach der Wahl wieder zusammenzufinden. Jetzt liefen BZÖ und FPÖ Gefahr, den Einzug in den Landtag zu verpassen: Das wolle er verhindern.

"Das Image der Politik ist am Boden"

Schmid beteuerte, dass er tatsächlich lange widerstanden habe, sich nochmals in der Politik zu engagieren. Doch die Ereignisse der jüngsten Zeit in der Landespolitik hätten ihn dann doch bewogen, es noch einmal zu versuchen: "Ich möchte mir nicht den Vorwurf machen müssen, es nicht versucht zu haben". Schmid gab der gesamten Landesregierung die Schuld an "Debakeln" wie Spielberg oder Herberstein. Ebenfalls kritisierte er ein "Leben auf Pump": Kredite würden aufgenommen, um Förderungen zu finanzieren, die Landeshauptstadt Graz lebe sei Jahren über den Verhältnissen. "Das Image der Politik ist am Boden", resümierte der Neo-Wahlkämpfer.

Scheuch: "Deutliches Signal"

Bündnis-Sprecher Uwe Scheuch bezeichnete Schmids Kandidatur als "deutliches Signal und klare Ansage". Der geschäftsführende Bundesobmann, Vizekanzler Hubert Gorbach, begrüßte in einer Aussendung ebenfalls die Entscheidung und würdigte Schmid als "allseits geschätzten hervorragenden Politiker". Etwas anders der Kommentar von FPÖ-Landeschef Leo Schöggl: Er bezeichnete Schmid als "gescheiterten Minister und Pensions-Abkassierer". Ähnlich FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache: Schmid sei "keine Gefahr", da es sich um einen "Pensions- und Spesenritter" handle. Man habe beobachten können, dass seit der Abspaltung des BZÖ die FPÖ wieder "deutlich zugelegt" habe. (APA)