Europas zweitgrößter Fernsehkonzern nach der RTL Group bekommt neue Eigentümer: Die Investmenthäuser Permira, bereits beteiligt am deutschen Abosender Premiere, und Kohlberg Kravis Roberts & Co (KKR) zahlen für die Scandinavian Broadcasting Systems (SBS) mit Hauptsitz in Luxemburg 1,7 Milliarden Euro.

Die SBS betreibt Fernseh-, Radio- und Abosender in neun Staaten, vornehmlich in Skandinavien und Osteuropa. 1989 gegründet, gehören ihr heute Fernsehkanäle in den Niederlanden, in Belgien, Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland sowie in Ungarn und Rumänien.

Auch in Österreich engagierte sich die SBS schon: Von 2001 bis Anfang 2004 hielt sie 20 Prozent an ATV+.

17 Prozent Umsatzsteigerung

SBS konnte ihre Umsätze 2004 dank Ostexpansion mit 17 Prozent deutlicher steigern als der europäische Marktführer RTL Group mit 9,7 Prozent Plus. Mit 678 Millionen Umsatz bringt sie es freilich gerade auf nur ein Siebenteil der RTL-Umsätze von 4,88 Milliarden Euro.

Ein Amsterdamer Analyst erwartet nun aggressive Expansion, um SBS in ein paar Jahren "mit einem netten Gewinn" zu verkaufen, etwa in Teilen an Konkurrenten.

SBS-Käufer Permira interessierte sich zuletzt in Österreich für Telering, zum Zug kam wie berichtet allerdings T-Mobile. In der Medienbranche ist das Investmenthaus recht rege unterwegs, nicht zuletzt mit seiner Beteiligung von nun noch 23,7 Prozent an Premiere. (red, Bloomberg/DER STANDARD; Printausgabe, 23.8.2005)