Die US-Forscher berichteten am Montag, es sei ihnen gelungen, voll entwickelte Hautzellen in das Stadium einer embryonalen Stammzelle zurückzuversetzen, in dem sie die Hautzellen mit einer Stammzelle verschmolzen. Die Methode könne den Weg dafür eröffnen, die für verschiedene Therapien nötigen Zellen ohne Klontechnik zu entwickeln. "Die Ergebnisse zeigen, dass embryonale Stammzellen des Menschen die Fähigkeit besitzen, nach einer Zellfusion die Chromosomen voll entwickelter Körperzellen neu zu programmieren", hieß es in dem Bericht, der am Freitag in der neuen Ausgabe der Zeitschrift "Science" veröffentlicht werden soll.
Entwicklung passgenauer Zellen
Die Methode wurde von einem Team um die Experten Douglas Melton und Kevin Eggan an der Harvard Medical School entwickelt. Die Wissenschaftler hoffen, dass der Einsatz von menschlichen Embryonen in ihrer Forschung bald nicht mehr nötig sein wird und nur übergangsweise dafür gebraucht wird, um die Erzeugung embryonaler Stammzellen zu verstehen.
Stammzellen sind Musterzellen im menschlichen Körper, die die Fähigkeit haben, sich in neue Zellen oder neues Gewebe umzuwandeln. Embryonale Stammzellen gelten als besonders leistungsfähig, da sie das Potenzial haben, sich zu jeder im Körper vorkommenden Zell- oder Gewebeform zu entwickeln. Daran knüpft sich die Hoffnung, durch Krankheiten zerstörte Zellen zu ersetzen, zum Beispiel bei der Therapie von Krebs oder Alzheimer.