Genua - Nach den Krawallen wegen des Zwangsabstiegs des italienischen Fußball-Erstligisten FC Genua in die dritte Liga fordert der Bürgermeister von Genua, Giuseppe Pericu, radikale Maßnahmen. Aus Angst vor weiteren Ausschreitungen hat das Stadtoberhaupt die Sperre des städtischen Stadions Marassi vorgeschlagen. Hinzu riet Pericu dem italienischen Fußball, sich ein Jahr Pause zu nehmen, um die Skandalserie zu bewältigen, die den Fußball trüben.

"Die Kosten des Fußballs sind für die Gemeinschaft zu hoch. Das Fußballsystem funktioniert nicht mehr, es kann sich selber nicht mehr regeln. Der Fußball ist zu einem Korruptionsfaktor der Gesellschaft geworden, ein Element, das soziale Probleme verursacht und für die Jugend ein schlechtes Beispiel ist", sagte der Bürgermeister nach Angaben der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" (Montag-Ausgabe).

Ein Gericht in Genua hatte am Freitag die Klage des Klubs gegen den Zwangsabstieg in die Serie C zurückgewiesen. Dem Verein waren Ergebnisabsprachen vorgeworfen worden. 3000 Anhänger des Klubs zogen daraufhin durch die Innenstadt Richtung des Stadions Marassi. Wütende Fans blockierten in der Nähe des Bahnhofs die Gleise und setzten Waggons in Brand. Bei anschließenden Krawallen wurden mindestens 12 Polizisten verletzt. (APA)