Ihr Vorsitzender ist Nick Hardwick, der frühere Präsident des britischen Flüchtlingsrats, der sich für die Rechte von Einwanderern und Asylbewerbern einsetzt. Nummer zwei bei IPCC ist John Wadham, der frühere Vorsitzende der regierungsunabhängigen Organisation Liberty, die sich durch ihren Einsatz für die bürgerlichen Freiheiten in Großbritannien einen Namen gemacht hat. Die IPCC zählt 17 Mitglieder, die bei ihrer Arbeit von 84 Ermittlern ihrer Wahl unterstützt werden.
Affäre Stephen Lawrence
Anlass für die Gründung der Beschwerdestelle war die Affäre Stephen Lawrence. Der schwarze Gymnasiast wurde 1993 im Norden Londons ermordet. Die Ermittlungen zu diesem Mordfall wurden extrem nachlässig geführt und warfen ein erschreckendes Licht auf einen institutionalisierten Rassismus in Teilen der britischen Polizei. Anschließend wurde Kritik laut, es sei ungerecht, wenn die Polizei die Ermittlungen zu ihren eigenen Fehlern selbst führe.
Seit ihrer Gründung hat die IPCC 57 Ermittlungsverfahren eröffnet. Zum Beginn der Untersuchung im Fall de Menezes warf IPCC-Chef Hardwick dem britischen Innenministerium vor, sich mit seinen Informationen über das Fehlverhalten von Scotland Yard parteiisch zu verhalten.