Crawford - Angesichts verschärfter Kritik an seiner Irak-Politik hat US-Präsident George W. Bush am Montag eine mehrtägige Initiative gestartet, um den Krieg in dem arabischen Land zu verteidigen. Bush plant zunächst eine Rede vor Veteranen der US-Armee in Salt Lake City (Utah). Zwei Tage später will er im US-Bundesstaat Idaho über den von ihm erklärten Krieg gegen den Terror sprechen.

Wie vor seiner Ranch in Texas erwarteten Bush vor seinem Eintreffen auch in Salt Lake City Mahnwachen von Müttern, die ihre Söhne im Irak verloren haben. "Wir möchten ihn treffen. Wir haben einige Fragen an ihn", sagte die 58-jährige Celeste Zappala. Die Mahnwachen haben den Kriegsgegnern in den vergangenen Wochen zu viel Aufmerksamkeit verholfen und den Druck auf Bush erhöht. Zugleich verstärkte sich auch in Bushs eigener, Republikanischer Partei die Diskussion über die künftige Politik im Irak.

"Böse Männer" bekämpfen

Unter Hinweis auf den baldigen vierten Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 sagte Bush vor seiner Reise nach Salt Lake City, im Irak gehe es um die Sicherheit der USA. Wenn "böse Männer" wie die Attentäter nicht im Ausland bekämpft würden, "müssen wir eines Tages in unseren eigenen Städten und Straßen gegen sie kämpfen", mahnte er während seiner wöchentlichen Radioansprache, die am Wochenende den Auftakt für sein Irak-Programm bildete.

Kritiker halten Bush vor, dass der Krieg im Irak in Wahrheit nichts mit den Anschlägen des 11. September zu tun habe. Er habe die Verbindung zwischen dem ölreichen Land und dem Terrorismus nur hergestellt, um seine Entscheidung für einen Angriff zu rechtfertigen. Bush hatte zudem vor der Gefahr irakischer Massenvernichtungswaffen gewarnt und damit seinen so genannten Präventivschlag gegen das Land begründet. Von Waffen dieser Art wurde allerdings seit dem Einmarsch 2003 keine Spur gefunden. (APA/Reuters)