IT-Business
Cisco steigt mit Milliardendeal in Telekom-Branche ein
SBC baut Hochgeschwindigkeitsangebote mit Cisco-Netztechnik aus
San Antonio/Kalifornien - Cisco, Hersteller von Spezialcomputern für Computernetze, hat erstmals einen Großauftrag von
einem traditionellen Telekom-Konzern erhalten. Das amerikanische
Telekom-Unternehmen SBC
will im Rahmen einer
"Multi-Milliarden-Dollar Vereinbarung" Ausrüstung von Cisco für den Ausbau
seines Datennetzwerks beziehen. Die von Cisco gelieferte Netztechnik will
SBC vor allem für den Ausbau seiner Hochgeschwindigkeitsangebote
einsetzen. SBC wird seine Datenkommunikations-Angebote für Klein- und
Mittelunternehmen gebündelt mit entsprechenden Geräten von Cisco
anbieten.
Wie SBC und Cisco am Mittwoch mitteilten, werde Cisco der "bevorzugte
Ausrüster" in Schlüsselbereichen der Datenkommunikationsangebote von
SBC. Die Gesellschaften wollten keine finanziellen Details nennen, das Wall
Street Journal beziffert den Umfang der Aufträge an Cisco allerdings mit
einer Mrd. Dollar.
Cisco, mit weitem Abstand der führende Ausrüster von Datennetzen, konnte
mit diesem Deal erstmals einen Fuß in den Handel mit traditionellen
Telekom-Konzernen stellen. SBC war ursprünglich eine der "Baby Bell"
genannten regionalen Telefongesellschaften in den USA. Mittlerweile hat der
Telekom-Konzern seine Reichweite weit darüber hinaus ausgedehnt und
dabei speziell auf Datendienste gesetzt. SBC erzielte 1999 5,7 Mrd. Dollar
seines Umsatzes (gesamt: 49 Mrd.Dollar) mit Datenkommunikation und
erwartet, dass sich dieser Betrag in den nächsten drei Jahren verdoppelt.
Bei der Ausrüstung für DSL haben sich traditionelle Telekomkonzerne, wie
auch SBC, bisher eher auf den französischen Hersteller Alcatel verlassen, der
in diesem Sektor einen Marktanteil von 56 Prozent hat. Die großen
Datenautobahnen dieser Telekom-Multis wurden vorzugsweise mit Geräten
des US-Unternehmens Lucent bestückt. (ftd/pte)