Beirut - Bei einem Sprengstoffanschlag in einem christlichen Vorort von Beirut sind am Montagabend mindestens drei Menschen verletzt worden. Die Bombe explodierte an der Einfahrt zu einer Tiefgarage eines Einkaufszentrums im Ort Salka, wie die Polizei mitteilte. Das Dach des Zentrums, das sich auf der Haupt-Einkaufsstraße des Viertels Salka befindet, stürzte ein. Ein benachbartes Hotel und ein Bürohaus, in dem Teile der libanesischen Zentralbank untergebracht sind, wurden schwer beschädigt.

Zwei Fußgänger und ein Fotograf wurden von umherfliegenden Glassplittern verletzt, wie die Polizei mitteilte. Nach Medienberichten explodierte in dem an der Mittelmeerküste gelegenen Vorort Salka eine Bombe mit 20 Kilogramm TNT. Die Explosion im Norden Beiruts war mehrere Kilometer weit zu hören.

Feuerwehrmänner und Mitarbeiter des Zivilschutzes evakuierten die Gäste aus dem Hotel, einige von ihnen waren im Schlafanzug. Polizisten und Soldaten riegelten das Gebiet ab und hinderten Schaulustige und Pressevertreter daran, sich dem Anschlagsort zu nähern. Mehrere Personen wurden von Sicherheitskräften abgeführt.

Im Libanon ist es in den vergangenen Monaten wiederholt zu Bombenanschlägen gekommen. Prominentestes Opfer war im Februar der frühere Ministerpräsident Rafik Hariri. Der Anschlag erschütterte das politische Leben im Libanon und führte schließlich zum Abzug der syrischen Truppen. Seit der Ermordung von Hariri kamen bei einer Serie von Bombenanschlägen mehrere Menschen in Libanon ums Leben.

Verteidigungsminister Elias Murr wurde Anfang Juli bei einem Autobombenanschlag verletzt. Das letzte Attentat ereignete sich am 22. Juli nach einem Überraschungsbesuch von US-Außenministerin Condoleezza Rice, ebenfalls in einem christlichen Viertel. Dabei wurden zwölf Menschen verletzt. (APA/AFP/AP/dpa)