Peking - Das historische Manöver chinesischer und
russischer Soldaten ist am Dienstag in die heiße Phase eingetreten:
Beinahe 9.000 Truppen der einst verfeindeten Staaten bereiteten
zusammen einen Scheinangriff in Nordchina vor. Dabei wurde zunächst
eine Seeblockade vor der Halbinsel Shandong simuliert.
Der russische Verteidigungsminister Sergej Iwanow machte sich auf
den Weg nach Qingdao, um die Invasion und die fiktive Schlacht an der
Küste zu beaufsichtigen, die am Mittwoch und Donnerstag stattfinden
sollte. Die Militärübung mit dem Namen "Friedensmission 2005" ist die
erste gemeinsame Übung von Moskau und Peking. Neben 7.000
chinesischen und 1.800 russischen Soldaten setzten die beiden
Streitkräfte auch ihr modernstes Kriegsgerät ein.
Begonnen hatte das Manöver beraits am Donnerstag nahe der
russischen Hafenstadt Wladiwostok. Es markiert ein neues Stadium in
den Beziehungen zwischen Russland und China. Peking braucht für seine
boomende Wirtschaft Öl und Gas aus dem Nachbarstaat und ist
gleichzeitig der wichtigste Kunde der russischen Waffenindustrie.
Letzteres hat in Russland bereits eine Debatte darüber ausgelöst, ob
eine enge Zusammenarbeit mit der aufstrebenden Volksrepublik wirklich
angebracht ist. (APA,ag.)