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Peter Schöttel möchte die Planungen für die Zukunft mit dem künftigen Trainer absprechen.

Foto:APA/Techt
Moskau - Am 26. Mai 2003 wurde Peter Schöttel als Sportmanager des österreichischen Fußball-Rekordmeisters SK Rapid präsentiert, auch um Coach Josef Hickersberger zu entlasten. 27 Monate später könnte der grün-weiße Rekordspieler die Unterstützung seines Trainers gut gebrauchen, und zwar in der Form, dass "Hicke" sich deklariert, ob er auch nach Auslaufen seines Kontraktes mit Saisonende Betreuer der Hütteldorfer sein wird.

"Derzeit wird über eine Vertragsverlängerung mit dem Trainer nicht gesprochen", lautet die offizielle Sprachregelung in den Reihen der Grünweißen. Für Schöttel keine einfache Situation, weil er bereits mit den Planungen für das kommende Spieljahr beschäftigt ist und sich dabei mit dem Coach abstimmen muss, der 2006/07 auf der Kommandobank sitzt.

"Ich würde mir wünschen, dass mit dem Trainer sobald wie möglich eine Entscheidung getroffen wird. Bis spätestens Winter sollten wir schon wissen, ob Hickersberger bei uns bleibt", erklärte Schöttel vor dem Rückspiel in der Champions-League-Qualifikation am Dienstag auswärts gegen Lok Moskau. Er ergänzte aber auch: "Ultimatum ist das keines."

Zwar wäre der u.a. als künftiger Teamchef gehandelte Hickersberger für den 38-Jährigen "der beste Trainer für uns", Schöttel bestritt aber auch nicht, sich bereits über mögliche Nachfolger Gedanken gemacht zu haben. Diesbezüglich gebe es "mehrere gute österreichische Trainer", so der Sportmanager, der selbst im Besitz des Trainerscheins ist und zugab, sich "schon vorstellen zu können, Cheftrainer zu werden."

Wahrscheinlicher dürfte aber die Variante sein, dass der 63-fache Teamspieler im zweiten Glied bleibt und einem anderen, etwa Pasching-Coach Georg Zellhofer, den Vortritt lässt. "Ich schätze die Arbeit von Zellhofer sehr. Die Frage ist, was passiert, wenn er einen richtigen Großklub betreut", so die Überlegung des Sportmanagers.

Die Trainerfrage ist aber nicht das einzige Problem, das Schöttel in Zukunft Kopfzerbrechen bereiten wird. Kapitän Steffen Hofmann wird nach Ablauf seines Vertrages zu Saisonende mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht zu halten sein, außerdem ist mit ÖFB-Teamkapitän Andi Ivanschitz (bis 2007 an Rapid gebunden) ein weiterer Leistungsträger ständiges Objekt der Begierde. Beide könnten den Hütteldorfern derzeit noch lukrative Ablösesummen bescheren wie Schöttel betonte.

Der Sportmanager geht davon aus, dass sowohl Hofmann als auch Ivanschitz (an beiden zeigte laut Schöttel vor wenigen Tagen ein wenig namhafter russischer Klub Interesse) die Saison in Wien-Hütteldorf zu Ende spielen. "Aber ausschließen kann man im Fußball nie etwas. Wenn noch im August ein gutes Angebot kommt, muss man sicher überlegen", sagte der WM-Teilnehmer von 1990 und 1998.

Für den Abgang der beiden Stars seien schon erste Vorkehrungen getroffen worden. "Martinez ist in der Lage, auf seine Art und Weise die Lücke von Hofmann zu füllen. Und Dollinger haben wir auch geholt, weil wir wissen, dass Ivanschitz irgendwann weg sein wird", erklärte der Sportmanager, der sich aber auch im Klaren ist: "Die Frage ist, wie man das nach außen transportiert, wenn man zum Beispiel Hofmann abgibt und aus den eigenen Reihen ersetzt. Das werden einige nicht verstehen."(APA)