Immer mehr Details veranschaulichten
Dienstagvormittag das Ausmaß der schweren Unwetter in Vorarlberg. In
Mellau im Bregenzer Wald wurde ein Haus binnen Sekunden regelrecht
niedergewalzt, schilderte ein Augenzeuge in Radio Vorarlberg. Die
Gesamtsituation sei "wesentlich dramatischer als 1999", erklärte
Landeshauptmann Herbert Sausgruber (V) in einer ersten Stellungnahme.
Vom Bundesheer wurden zwei Hubschrauber angefordert und sobald es
die Wetterbedingungen zulassen, sollen sie und zwei Helikopter des
Innenministeriums eingesetzt werden. Mit den ersten Regenpausen
rechneten die Meteorologen allerdings erst für den Nachmittag.
Die Befürchtungen, dass auch im Montafon große Zerstörungen zu
beklagen sind, haben sich im Laufe des Vormittags mehr und Mehr
bestätigt. Lange Zeit waren praktisch keine Informationen aus dieser
Talschaft in die Einsatzzentrale oder zu den Medien gedrungen. Nach
noch unbestätigten Meldungen soll die Straße in das Bergdorf
Gargellen über mehrere hundert Meter von einer Mure weggerissen
worden sein. Aus anderen Montafoner Gemeinden langten ebenfalls
Schadensmeldungen ein.
Auf den Straßenabschnitten, die in Vorarlberg noch einigermaßen
passierbar waren, gab es immer öfter kein Weiterkommen mehr. Den
Aufruf der Polizei, nur unbedingt notwendige Fahrten mit den Auto zu
unternehmen, wurde nicht wirklich Folge geleistet. Weiterhin gab es
auch im Nachrichtenverkehr massive Behinderungen: Die Telekom
arbeitete fieberhaft daran, die zerstörten Hauptleitungen der
Telefonverbindung ins übrige Österreich bis in die Mittagstunden
wieder zu reparieren. Vom Hochwasser betroffen war auch der ORF,
dessen Radioprogramme im Vorarlberger Oberland durch einen Schaden an
einer Sendeanlage nicht empfangen werden konnten. (APA)