Die aus Mobilcom und Freenet entstehende Gesellschaft wäre der zweitgrößte Mobilfunkdienstleister und der zweitgrößte Internetanbieter in Deutschland. Bisher nehmen beide Unternehmen in ihren jeweiligen Branchen die zweite Marktposition ein.
Telekom
Mobilcom-Chef wirbt vor Aktionären für Fusion mit Freenet
Kartellamt genehmigt Fusion von Mobilcom und Freenet
Mobilcom-Chef Thorsten Grenz hat vor den
Aktionären für die Fusion des Unternehmens mit seiner Internettochter
Freenet
geworben. Die neue Gesellschaft werde in der Lage sein,
stärker zu wachsen als die beiden Unternehmen alleine.
Möglichkeiten
"Die Bündelung der finanziellen Ressourcen ermöglicht außerdem
externes Wachstum, wenn sich dafür attraktive
Akquisitionsmöglichkeiten ergeben sollten", sagte Grenz auf der
außerordentlichen Hauptversammlung von Mobilcom am Dienstag in
Hamburg. Steuerliche Effekte der Verschmelzung würden den Gewinn
deutlich steigern.
Mit der Verschmelzung entstehe der größte Wert im Technologieindex
TecDax, fuhr Grenz fort. Durch den hohen Aktienanteil im Streubesitz
habe Mobilcom-Freenet erhebliches Potenzial für Kurssteigerungen.
Größter Anteilseigner wäre der US-Investor Texas Pacific Group (TPG)
mit direkt und indirekt 18 Prozent. TPG ist mit 28 Prozent größter
Mobilcom-Aktionär.
Zurückhaltung
Zum Streit über eine mögliche Sonderdividende, die TPG verlangen
könnte, äußerte sich Grenz zurückhaltend. Mit der Aufdeckung stiller
Reserven in Höhe von 800 Mio. bis einer Mrd. Euro im Zuge der Fusion
werde keine Vorentscheidung über die Verwendung des Bilanzgewinns
getroffen, betonte der scheidende Vorstandschef.
Darüber hätten die Aktionäre zu entscheiden. TPG hat eine
Sonderausschüttung nicht ausdrücklich ausgeschlossen. Für die Zukunft
könne dies nötig werden, falls das fusionierte Unternehmen bei
Zukäufen nicht zum Zuge komme, hatte der US-Finanzinvestor erklärt.
Gemeinsam
Mobilcom und Freenet sollen zunächst zur telunico verschmolzen
werden, bevor diese später in "mobilcom-freenet AG" umbenannt wird.
Grenz verlässt Mobilcom Ende August. Vorstandschef der neuen
Gesellschaft soll der bisherige Freenet-Chef Eckhard Spoerr werden.
Die Freenet-Aktionäre sollen am Donnerstag über die Verschmelzung
abstimmen.
Das deutsche Bundeskartellamt hat keine Einwände gegen die Fusion
von Deutschlands zweitgrößtem Mobilfunkunternehmen Mobilcom mit
seiner Online-Tochter Freenet. Das Kartellamt teilte am Dienstag auf
seiner Internetseite mit, dass es keine Einwände gegen den geplanten
Zusammenschluss erhebe. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht
genannt. Die Entscheidung war erwartet worden, da Freenet zuvor
bereits Teil von Mobilcom war.
(APA/Reuters)